Leica-Trio mit Film

9. Januar 2024

Der Trend zur analogen Fotografie ist ungebrochen. Leica unterstützt Filmliebhaber mit drei aktuellen analogen Messsucherkameras.
„Film ist wieder in, genau wie Vinyl, und der Kodak-Moment ist zurück“, berichtete die Neue Zürcher Zeitung anlässlich des seit rund drei Jahren anhaltenden Booms der analogen Fotografie und feuert mit den Hashtags #analogphotography, #filmisnotdead und #shotonfilm Sammelbecken an, in denen Millionen von analogen Bildern auf Social Media geteilt wurden. Mit der Vorstellung der neuen M6, 38 Jahre nach ihrem Erstling von 1984, reagiert Leica auf die wachsende Nachfrage, dabei war die filmbasierte Fotografie aus Wetzlar nie ganz verschwunden. Aktuell sind drei neue analoge Messsuchermodelle von Leica erhältlich: die M6 von 2022, die M-A (Typ 127) und die MP. Auf der Webseite von Leica Camera erfahren interessierte Fotografinnen und Fotografen alles über diese drei Filmkameras, außerdem erhalten sie Tipps zum Fotografieren mit Film.

Mit der Vorstellung der neuen Leica M6 startete auch in der LFI eine Serie zur analogen Fotografie, zur sehr agilen Szene, zum Film, seiner Ästhetik und schließlich zur Digitalisierung und mehr. Wir behalten die Entwicklungen der analogen Welt weiter für Sie im Blick und werden unsere Veröffentlichungen im LFI Magazin hier begleiten. Den Auftakt macht eine Einordnung der drei genannten Kameramodelle.

Leica selbst bezeichnet die M6 als „Ikone der analogen Fotografie“, als „Kultobjekt. Intuitiv, kompakt und diskret“. 1984 – 30 Jahre nach der ersten M, der Leica M3 – wurde die M6 vorgestellt und bis 2002 fast 175 000-mal gefertigt. Mit ihr entstanden zahlreiche Aufnahmen, die heute ein Stück Zeitgeschichte repräsentieren. In der M6 kommt ein aus über 100 Einzelteilen und in Handarbeit gefertigter Messsucher mit einer 0,72-fachen Suchervergrößerung zum Einsatz; mit der selektiven Belichtungsmessung durch das Objektiv und der im unteren Teil des Sucherbildes angezeigten Lichtwaage lassen sich Blende und Belichtungszeit präzise aufeinander abstimmen. Die Kamera besitzt ein geschlossenes Metallgehäuse mit einer aufklappbaren Rückwand; Deckkappe und Bodenplatte sind aus Messing gefertigt und schwarz lackiert. Der mechanische Verschluss der M6 erlaubt Belichtungszeiten zwischen einer und 1/1000 Sekunde, die Blitzsynchronzeit beträgt 1/50 Sekunde. Der Filmtransport wird über einen Schnellspannhebel realisiert, optional können auch ein Leicavit M oder ein motorischer Transport zum Einsatz kommen.

Als „radikal auf das Wesentliche reduziertes Präzisionsinstrument“ bezeichnet Leica die M-A (Typ 127), die es in einer schwarzen und einer silbern verchromten Variante gibt. Letztere führt den klassischen Look der charakteristischen äußeren Erscheinung alter Leicas fort. Als rein mechanische Kamera benötigt die M-A keine Batterie, sie besitzt keinen Belichtungsmesser, nichts soll hier von der Konzentration auf das Foto ablenken. Das Auslösegeräusch der M-A beschreibt Leica als einen „akustischen Genuss, dem man die feinmechanische Perfektion ihres Ursprungs sofort anhört“. Den sonst typischen roten Punkt findet man am Gehäuse der M-A nicht, damit wollen die Ingenieure bei Leica der „Schlichtheit des Designs“ Ausdruck verleihen. Im Wesentlichen sind die technischen Daten der M-A mit denen der M6 vergleichbar, nur dass zur Belichtung kein unterstützendes Messgerät an Bord ist, sondern es hierbei ganz auf die Erfahrung des Fotografen oder der Fotografin oder die Unterstützung durch einen externen Belichtungsmesser ankommt.

„Ohne elektronischen Verschluss ist die Kamera unaufdringlich und überlässt dem Fotografen die wirklich wichtigen Entscheidungen“ – kurzerhand als „befähigend“ beschreibt Leica die analoge MP: „mechanische Perfektion, sonst nichts“. Immer wieder stelle die auf eine lange Lebensdauer und Wertbeständigkeit ausgelegte Leica MP ihre Zuverlässigkeit selbst unter härtesten Bedingungen unter Beweis. Eine Batterie benötigt die MP ausschließlich für die Messfunktionen. Ihr selektives TTL-Messsystem stellt die nötigen Informationen bereit, um die idealen Belichtungsparameter zu wählen, und gibt über eine Lichtwaage Aufschluss über die korrekte oder eine mögliche Fehlbelichtung. Geübte Fotografinnen und Fotografen könnten sie aber auch ohne die unterstützende Elektronik benutzen. Auch bei der MP verzichtet Leica auf den roten Punkt am Gehäuse.
Tobias Habura-Stern
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