Perfekt gerahmt: Jamie Lee Curtis

Diana Walker

7. Juni 2024

Dieses Porträt beweist, dass die Fotografin immer den perfekten Moment für ein überraschendes Bild finden konnte.
Die amerikanische Fotografin hatte seit Mitte der 1980er-Jahre Zugang zu den Räumen der Macht in Washington: Sie fotografierte für das Time Magazine im Weißen Haus und begleitete die Präsidentschaften von Ronald Reagan, George H. W. Bush und Bill Clinton. Ihr Lebenswerk ist weitaus umfangreicher und enthält zahllose Porträts nicht nur von Politikern, sondern auch von Künstlerinnen und Künstlern und Prominenten. Dass sie dabei immer den perfekten Augenblick für das überraschende Bild fand, belegt auch ein Porträt von Jamie Lee Curtis. Und ausnahmsweise ist die Fotografin selbst als Spiegelbild zu sehen. Dass die Schauspielerin eine gute Freundin und selbst Leica-Fotografin ist, macht diesen visuellen Dialog umso spannender. 
Burbank, Kalifornien, 22. November 1998: „Ich war zum 40. Geburtstag meiner Freundin Jamie eingeladen, und wie immer hatte ich meine Leica dabei. Ich dachte mir, dass es Spaß machen würde, einen lustigen Ausflug mit ihren besten Freunden und ihrer Mutter, der Schauspielerin Janet Leigh, nach Las Vegas zum Cirque du Soleil festzuhalten. 

Das Erste, was Sie über Jamie wissen sollten, ist, dass sie eine verdammt gute Fotografin ist, und es überrascht nicht, dass sie oft eine Leica benutzt. Manchmal, wenn wir in Santa Monica oder anderswo unterwegs sind, haben wir beide unsere Kameras dabei und liefern uns eine Art Duell mit unseren Leicas. Ich bin immer wieder überrascht, was Jamie sieht, was ich nicht sehe, und ich habe viel von ihrer Beobachtungsgabe gelernt. Es ist eine Freude, sie zu fotografieren, weil sie in der Lage ist zu vergessen, dass die Kamera da ist. Jamie ist auch ein spontaner Mensch, wie auf diesem Bild, bei dem keiner von uns wusste, was sie als Nächstes tun würde, und plötzlich war sie im Rahmen des Fensters.“

Und auch Jamie Lee Curtis erinnert sich noch sehr gut an den besonderen Moment: „Das bin ich, halb schauspielernd für Diana und halb einfach ich selbst. Das war ich, sozusagen als Hybrid.“ In der langen Freundschaft zwischen der Fotografin und der Schauspielerin sind viele Porträts entstanden, und so findet sich in Walkers Bildband The Bigger Picture ein eigenes Kapitel über das Zusammenspiel der beiden.
Ulrich Rüter
Bild: © Diana Walker
EQUIPMENT: Leica M6

LFI 4.2024+-

Weitere Bilder von Diana Walker finden Sie im LFI Magazin 4.2024. Mehr

Diana Walker+-

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© Medford Taylor

Geboren und aufgewachsen in Washington D. C., arbeitete sie zunächst als freie Fotografin, ab Mitte der 1970er-Jahre beim Magazin Washington Monthly. Ab 1979 war sie Vertragsfotografin des TIME Magazine und hatte so die Chance, über die Amtszeiten der Präsidenten Ronald Reagan, George H. W. Bush und Bill Clinton direkt aus dem Weißen Haus zu berichten. Sie begleitete darüber hinaus die Wahlkämpfe von Jimmy Carter, Walter Mondale, Al Gore, John Kerry und Hillary Clinton. Ihre Arbeiten erschienen in internationalen Magazinen, wurden vielfach ausgestellt, und sie publizierte zahlreiche Bildbände, darunter The Bigger Picture. 30 Years of Portraits (National Geographic, 2007). Mehr

 

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