Country Fairs in North Yorkshire

Ian Forsyth

12. Mai 2023

Mit Unbeschwertheit und Humor dokumentiert der britische Fotograf ländliche Festveranstaltungen im Norden von England.
Die Wurzeln der Landwirtschaftsmessen in North Yorkshire reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück – schnell wurden die Messen dann zu einem festen Bestandteil des Sommerlebens auf dem Lande. Auch wenn sich für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit ländlichen Tätigkeiten verdienen, mittlerweile viel verändert hat, bieten die Veranstaltungen nach wie vor einen zentralen Treffpunkt, um das rurale Leben zu feiern. Ian Forsyth begleitet diese traditionellen Feste, die im Norden Englands immer noch in großer Zahl stattfinden, mit seiner Leica M.

LFI: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Alltag auf diesen Landpartien zu fotografieren – was fasziniert Sie daran?
Ian Forsyth:
Ich habe 2012 damit begonnen, diese Events zu fotografieren und bin in den folgenden Jahren immer wieder im Sommer dorthin zurückgekehrt, wenn ich konnte. Daraus entwickelte sich ein längerfristiges Projekt, zu dem ich immer wieder zurückkehrte. Einige der größeren Messen wie die Great Yorkshire Show habe ich in redaktioneller Funktion für Getty Images besucht, aber ich wollte meinem fotografischen Stil dennoch treu bleiben.
Ich glaube, ich fühle mich einfach von der Kultur, der Tradition und der Geschichte angezogen, sowie von der Hingabe und dem Engagement der Teilnehmer. Es ist ein Blick zurück auf die landwirtschaftlichen Traditionen vergangener Tage, an denen sich in mancher Hinsicht gar nicht so viel geändert hat.

In welchen Situationen drücken sie den Auslöseknopf?
Das passiert beispielsweise, wenn ich mitbekomme, dass ein Besitzer und ein Tier eine Verbindung haben und ich etwas sehe, das diese Beziehung unterstreicht. Manchmal fällt mir an einem Tier aber auch etwas Besonderes auf, was man nicht jeden Tag sieht. Das Tolle an der ganzen Sache ist, dass sich zwar alle Ausstellungen in ihrem groben Ablauf ähneln – aber im Grunde genommen weiß man nie im Voraus, was man fotografieren wird. Es könnten Porträts entstehen, Action-Aufnahmen, humorvolle Schnappschüsse, die an Street Photography erinnern, oder etwas völlig Ungewöhnliches.

Sie haben die Bilder mit einem 28er-Summicron, einem 35er-Summicron und einem 50er-Summicron aufgenommen. Welches ist Ihr Lieblingsobjektiv unter diesen und warum?
Mein Lieblingsobjektiv von allen ist das 50-mm-Objektiv. Es ist einfach ein solides und vielseitiges Objektiv, mit dem man eine ganze Reihe von Situationen abdecken kann. Natürlich gibt es Dinge, für die es nicht geeignet ist, z. B. wenn man eine große Weitwinkelaufnahme braucht oder etwas aus einer Szene herausholen will, was man sonst vielleicht mit einem längeren Objektiv machen könnte – aber wenn man ein solides, leistungsfähiges Objektiv braucht, dann ist es immer eine hervorragende Wahl.
Danilo Rößger
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Ian Forsyth
EQUIPMENT: Leica M9 und Leica M10 mit Summicron-M 1:2/28 Asph, Summicron-M 1:2/35 Asph und Summicron-M 1:2/50 Asph

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© Ian Forsyth

Ist ehemaliger Soldat der britischen Armee und war 22 Jahre lang im Dienst. In den letzten sechs Jahren seiner Dienstzeit wechselte er die Einheit und wurde Fotograf der Armee, um seiner Leidenschaft für die Fotografie nachzugehen. Nach dem Ende seiner Dienstzeit im Jahr 2011 begann er, als freiberuflicher Pressefotograf im Nordosten des Vereinigten Königreichs zu arbeiten. In dieser Funktion ist er auch heute noch tätig, hauptsächlich für Getty Images News und gelegentlich für die Financial Times, die Sunday Times, die Times und Bloomberg. So berichtete er beispielsweise über politische Parteitage, die COP26-Klimakonferenz, das alltägliche Leben, oder die Ereignisse rund um den Tod der Königin. Mehr

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