Kleine Städte – keine Städte?

19. Juni 2024

Noch bis zum 27. Juni 2024 präsentiert die Hamburg Werkstatt Fotografie die Ausstellung Kleinstadt mit Arbeiten von Ute und Werner Mahler.
Ein leerer Platz in einer Kleinstadt: fast menschenleer, und die, die da sind, sind entweder sehr alt oder sehr jung. Es gibt keine Sehenswürdigkeiten zu sehen, nur leere Schaufenster, langsamen Verfall und – wenn man Glück hat – einen Hauch von morbidem Charme. Es ist die Art von Ort, an den man nur zufällig kommt und sich zwangsläufig fragen muss: Wer ist hier, wenn ich nicht hier bin – und warum?

Nach der in Deutschland bis heute gültigen Definition leben in einer Kleinstadt zwischen 5.000 und 20.000 Menschen. Ute und Werner Mahler haben sich in ihrer vierten Zusammenarbeit nach Monalisen der Vorstädte (2010), Wo die Welt zu Ende war (2012) und Seltsame Tage (2014) mit dem demografischen Phänomen der Kleinstädte auseinandergesetzt. Ab 2012 reisten sie in einem kleinen Auto mit einer großen Kamera und einem Vorrat an Schwarzweiß-Filmen auf der Suche nach Bildern durch Deutschland, die die Atmosphäre, die Haltung und den Geist dieser Orte dokumentieren.

Ihre prägnanten Bilder frieren Zeit und Ort ein und fangen die Idee einer Kleinstadt in einem Kaleidoskop von Bildern aus vielen kleinen Städten ein, von Bad Gandersheim bis Lebach und Zörbig. Die Zukunft solcher Kleinstädte wird sich in den nächsten Jahren entscheiden. Die jungen Menschen sind die Zukunft; wenn sie weggehen, werden die Kleinstädte sterben.
Katrin Ullmann
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Kleine Städte – keine Städte?