House of Bondage

14. März 2023

Die Ausstellung „House of Bondage“ zum Werk von Ernest Cole ist noch bis zum 14. Juni 2023 im Foam Amsterdam zu sehen.
Noch bis zum 14. Juni 2023 präsentiert Foam Amsterdam einen großen Überblick über das Werk des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole. Die Ausstellung umfasst Teile seines Archivs, die lange Zeit als verloren galten. Cole (1940–1990) wird für seine unermüdliche Dokumentation des Lebens der Schwarzen in Südafrika während der Apartheid gefeiert: ein Regime der institutionalisierten Rassentrennung, das von 1948 bis in die frühen 1990er-Jahre in Kraft war.

Als einer der ersten schwarzen freischaffenden Fotografen bot Cole mit seiner Arbeit einen noch nie dagewesenen Blick von innen. In einem Township geboren, erlebte er die Strapazen der Apartheid am eigenen Leib. Indem er sich von „schwarz“ zu „farbig“ umklassifizieren ließ, gelang es ihm, Orte zu betreten, die den meisten Südafrikanern verwehrt waren. Er riskierte sein Leben, um die grausame Realität der Rassentrennung aufzudecken, indem er u. a. Bergleute in den Minen, Polizeikontrollen und den Abriss von Townships dokumentierte.

Cole lebte ein Nomadenleben und wurde für seine Publikation „House of Bondage“ (1967) aus seiner Heimat Südafrika verbannt. Die Kapitel aus diesem Buch bilden die Grundlage für diese Ausstellung. Das Buch prangerte das Apartheidregime offen an und wurde in Südafrika prompt verboten. Wegen der Gefahr einer Verhaftung war Cole 1966 ins Exil gegangen. Er sollte nie wieder nach Südafrika zurückkehren. In dem Buch schreibt Cole: „Dreihundert Jahre weißer Vorherrschaft in Südafrika haben uns in Knechtschaft gehalten, uns unserer Würde beraubt, uns unserer Selbstachtung beraubt und uns mit Hass umgeben.“
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