World Press Photo: Runde eins

8. April 2024

24 regionale Gewinnerprojekte der World Press Photo Foundation stehen fest – mit dabei ist die Arbeit von Adriana Loureiro Fernandez. Sie porträtiert die Auswirkungen der Ölkrise auf ihr Heimatland Venezuela.
Die weithin bekannte Auszeichnung würdigt die besten fotojournalistischen und dokumentarfotografischen Beiträge eines Jahres und findet in einem zweistufigen Auswahlverfahren statt. Zunächst werden die jeweiligen Gewinnerprojekte aus den Regionen Asien, Südostasien und Ozeanien, Südamerika, Nord- und Zentralamerika, Afrika und Europa vorselektiert. Schließlich erfolgt am 18. April 2024 nach der zweiten Auswahlrunde die Ernennung der globalen Gewinnerinnen und Gewinner.

Im diesjährigen Wettbewerb kürte die Jury 24 Gewinnerprojekte aus 61.062 Beiträgen von 3.851 Fotograf*innen aus 130 Ländern. Zusätzlich erhielten sechs Projekte eine ehrende Erwähnung.

Die World Press Photo Foundation würdigt die Arbeit von Presse- und Dokumentarfotografinnen und -fotografen, die teils unter unvorstellbaren Bedingungen das Augenmerk auf die drängenden Themen und aktuelle Konflikte unserer Gesellschaft lenken. Die diesjährigen Themenschwerpunkte liegen unter anderem auf dem Israel-Hamas-Krieg, den Bedrohungen durch die weltweite Klimakrise sowie auf den Auswirkungen von Migration, Krieg und Verlust auf das Konstrukt der Familie. 

Aus der Region Südamerika wurde die Arbeit Red Skies, Green Waters der venezuelischen Fotografin Adriana Loureiro Fernandez in der Kategorie Stories ausgezeichnet. Im Auftrag der New York Times widmete sie sich in ihrer Arbeit den Auswirkungen der Industrie auf ihr Heimatland und dessen Bewohnerinnen und Bewohner. Obwohl Venezuela um die Jahrtausendwende durch sein reiches Ölvorkommen wirtschaftlich erblühte, versinkt es seit Jahren in Armut. Der Grund sind neben dem Verfall der Ölpreise und der inzwischen veralteten Infrastruktur, die enorm instabile politische Lage im Land: Mit einer der höchsten Kriminalitäts- und Armutsrate weltweit. In ihrer Berichterstattung lenkt Fernandez den Blick auf die Widerstandsfähigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner des sowohl ökonomisch als auch ökologisch massiv geschädigten Landes.

Die Fotografin erhielt für ihr Langzeitprojekt Paradies Lost zuvor den Women in Photography Grant. Das Stipendium aus der Förderinitiative von Leica U.S. und der Leica Society International (LSI) richtet sich an Fotografinnen weltweit, um sie bei der Fertigstellung ihrer Projekte zu unterstützen.
Pauline Knappschneider
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