Welttag gegen Internetzensur

12. März 2015

Reporter ohne Grenzen setzt sich am heutigen "Welttag gegen Internetzensur" für ein grenzenloses Internet ein und entsperrt neun zensierte Nachrichtenwebseiten in elf Ländern.
Mit der Aktion kritisiert die Organisation, dass autoritäre Regierungen mit Gesetzen und Zensur im Internet Grenzen ziehen und darüber entscheiden, auf welche Informationen die Bürger ihres Landes zugreifen dürfen und auf welche nicht.
„Zahlreiche autoritäre Regierungen beschäftigen ganze Heere an Zensoren und unterdrücken kritische Informationen in Nachrichtenwebseiten, Blogs und Social Media“, sagt ROG-Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp. „Mit dieser Aktion hebt Reporter ohne Grenzen in einigen der am schärfsten kontrollierten Länder weltweit die gezielte Zensur von Webseiten wieder auf und macht blockierte Informationen verfügbar.“

In Cloud gespiegelte Webseiten
Um die zensierten Seiten zugänglich zu machen, hat ROG die Webseiten gespiegelt und in der Cloud großer Server-Anbieter wie Amazon, Google und Microsoft abgelegt. Die Webseiten kann man jetzt nur noch sperren, indem man die gesamte Cloud blockiert.

ROG hat für die Aktion Webseiten aus der ganzen Welt ausgewählt. Darunter finden sich u.a. das unabhängige Nachrichtenportal Grani.ru in Russland (seit März 2014 gesperrt), Tibet Post International aus Indien (gesperrt seit 2007), die unabhängige Webseite Bahrain Mirror (gesperrt seit 2011) sowie das in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan blockierte Nachrichtenportal Fergana News.

Nach Informationen von ROG spielten 2014 insgesamt 32 Behörden und Institutionen eine zentrale Rolle bei der Unterdrückung kritischer Stimmen und unerwünschter Informationen im Internet. 2015 geht ROG über die reine Dokumentation hinaus und greift aktiv in die Zensur ein.

Weitere Informationen unter: Reporter ohne Grenzen
 

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