Emotionale Nähe

Sabine Weiss

12. Dezember 2024

Noch bis zum 12. Januar 2025 präsentiert das Photo Elysée in Lausanne die Ausstellung Sabine Weiss × Nathalie Boutté. Hommage.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Sabine Weiss zeigt Photo Elysée eine Ausstellung zu Ehren der 2021 verstorbenen Fotografin und lädt die bildende Künstlerin Nathalie Boutté (Frankreich, 1967) ein, in einen künstlerischen Dialog mit Weiss’ Fotografien zu treten. Ob mit ihren Porträt- oder Modeaufnahmen, mit der Werbe- oder Straßenfotografie oder als Fotoreporterin für zahlreiche internationale Zeitschriften – über 60 Jahre lang hat Sabine Weiss alle Möglichkeiten ihres Berufs erforscht und durchlebt.
 
Während Sabine Weiss sich bei ihren Arbeiten auf die Straßenfotografie konzentrierte sowie Auftragsarbeiten in ihrem Studio ausführte, fotografiert Nathalie Boutté nicht, sondern schneidet in minuziöser Kleinarbeit Papierstreifen aus, die sie mit Texten bedruckt. Anschließend setzt sie die Bilder, die ihr als Inspiration dienten, wieder zusammen, indem sie die Papierstreifen aneinanderfügt und so ein ganz neues Kunstwerk schafft – mit neuer Textur und neu entstandenem Volumen. Wenn Text mit im Spiel ist – hier sind es Zitate von Sabine Weiss –, zeigen diese aus Papierstreifen entstandenen Bilder unterschiedliche Graustufen und erschließen sich in ihrer Gesamtheit erst, wenn sich weiter von ihnen entfernt.
Katrin Ullmann
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Sabine Weiss

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Sabine Weiss©Lily Franey
© Lily Franey

Geboren 23. Juli 1924 als Sabine Weber in Saint-Gingolph, Schweiz. Nach ihrer Lehre im renommierten Atelier Boissonnas in Genf zog sie 1946 nach Paris. Sie arbeitete zunächst als Assistentin des Modefotografen Willy Maywald; ab 1949 war sie als freischaffende Fotografin tätig. 1950 heiratete sie den amerikanischen Künstler Hugh Weiss (1925–2007). Sabine Weiss wurde 1952 Mitglied der Fotoagentur Rapho und arbeitete für zahlreiche nationale und internationale Magazine. Die Wiederentdeckung des schwarzweißen Frühwerks in Ausstellungen seit den späten 1970er-Jahren wurde von neuen Arbeiten begleitet, die auf zahlreichen Weltreisen entstanden. Bevorzugt arbeitete sie mit einer Leica und einer Rolleiflex. 2017 wurde die Fotografin, die längst einen französischen Pass besaß, von der Swiss Photo Academy für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Am 28. Dezember 2021 verstarb sie in Paris. Ihr Nachlass wird von Photo Elysée in Lausanne betreut und umfasst rund 160 000 Negative, 7000 Kontaktbögen, 8000 Prints, 46 000 Diapositive und umfangreiches Dokumentationsmaterial. Mehr

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