„GO HOME”

Rubén Salgado Escudero

20. Januar 2015

„Auf allen Fischerbooten im Hafen waren Banner gehisst, auf denen in großen Lettern „Go Home” prangte, auf englisch und kantonesisch. Ihr Protest richtete sich gegen die „Occupy Central“ Bewegung.“
„Es war der erste November 2014. Über einen Monat nach dem Beginn der ‚Occupy Central‘ Bewegung, die tausende Studenten auf die Straßen Hongkongs trieb, um für mehr Demokratie zu demonstrieren. Die Avenue of Stars ist ein bekanntes Touristenziel Hongkongs, dass die Stars und Sternchen der lokalen Filmszene ehrt. Als ich die Prachtstraße entlang lief, sah ich, dass der Victoria Hafen voller kleiner Fischerboote war. Alle hatten Banner gehisst, auf denen in großen Lettern ‚Go Home‘ prangte, auf englisch und kantonesisch. Ihr Protest richtete sich gegen die ‚Occupy Central‘ Bewegung.

Mit dem Anhalten der Proteste verlor die Bewegung aber mehr und mehr den Rückhalt in der Bevölkerung. Auch blockierten die Demonstrationen die wichtigen Wirtschaftszweige des Tourismus, Handels und Transportes – das kostete sie weitere Sympathiepunkte.

Diese Art der Gegendemonstration war beindruckend zu sehen. Ich war überrascht, dass die Touristen, Chinesen vom Festland mit eingeschlossen, ihren Besuch in der Stadt unbeirrt fortsetzten: Sie lachten und posierten für ihre Urlaubsfotos und ignorierten dabei die Banner der Boote mit ihren aggressiven Slogans.“

Rubén Salgado Escudero+-

Geboren in Madrid, arbeitete Salgado zehn Jahre als Zeichner und Designer für die Filme und Computerspiele bevor er sich dazu entschloss, nach Myanmar zu gehen und dort als freier Fotograf zu arbeiten. 2014 nahm er am Eddie Adams Workshop in New York teil. Seine Arbeiten wurden unter anderem in Magazinen wie TIME und GEO präsentiert und weltweit ausgestellt. Mehr