Hackney Marshes
Hackney Marshes
Robin Sinha
16. Juli 2020
LFI: Was hat Ihre Leidenschaft für die Fotografie entfacht?
Robin Sinha: Seit ich 2009 für Leica zu arbeiten begann, habe ich Projekte vieler großartiger Fotografen kennengelernt, vor allem im Bereich der Dokumentar- und Straßenfotografie. Ich hatte das Glück, Größen wie Elliott Erwitt, Joel Meyerowitz und Alex Webb zu treffen. Es war wirklich inspirierend, ihre Leidenschaft für die Fotografie aus erster Hand mitzubekommen.
Wie war es, mit der Leica M10-R zu arbeiten?
Es war die pure Freude! Ich verwende M-Kameras seit vielen Jahren, und sie sind seit langem meine bevorzugte Ausrüstung für Street- und Dokumentaraufnahmen. Sie sind sehr diskret, was es sehr viel einfacher macht, damit auf Menschen zuzugehen. Was mich an der M10-R besonders beeindruckt hat, war die hohe ISO-Fähigkeit. Die Bilder mit hohen ISO-Werten sind wohl die saubersten, die ich je auf einer digitalen Leica M gesehen habe.
Was ist für Sie das Wichtigste bei der Porträtfotografie?
Eine ehrliche Darstellung steht immer ganz oben auf der Tagesordnung, wenn ich ein Porträt erstelle. Ich versuche, mich von vorgefassten Meinungen fernzuhalten und charakterisierende Elemente der Porträtierten zu enthüllen.
Haben Sie einen speziellen Ansatz für ein perfektes Porträt?
Sicherlich nicht für ein perfektes Porträt – aber bei meinen erfolgreicheren Porträts konnte ich die Porträtierten immer so weit beruhigen, als dass sie nichts vor der Kamera vorspielen müssen. Dies kann ich erreichen, indem ich mich mit ihnen unterhalte, bevor ich die Kamera in die Hand nehme – oder auch, indem ich ihnen klare Anweisungen gebe, wie sie zu posieren haben. Ich entscheide mich eher selten für diese gestellten Bilder, aber konkrete Anweisungen helfen vielen Leuten, sich zu entspannen. Ich finde, der jeweilige Ansatz muss sich je nach Charakter immer neu ausrichten.
Sie haben dieses Projekt in Zeiten von Corona produziert. Wie unterscheidet es sich von Ihren anderen Projekten?
Corona ist genau der Grund. Es ist eine historische und wichtige Zeit, um das Leben festzuhalten. Das Projekt ist eine Momentaufnahme menschlichen Verhaltens während beispielloser Zeiten.
Robin Sinha+-
Robin Sinha beschreibt seine Fotografie als menschengeleitet und arbeitet im Porträt-, Street- und Dokumentarbereich. Im Jahr 2009 kam er zu Leica UK, wo er als leitender Workshop-Tutor an der Akademie arbeitet. Im Jahr 2018 kam er in die engere Auswahl für zwei renommierte Fotografiepreise: The Portrait of Britain und den Taylor Wessing Portrait Prize. Zuletzt wurde sein Projekt All dressed up and nowhere to go im Guardian, Il Corriere della Sera und auf der Nachrichtenwebsite der BBC veröffentlicht. Mehr