Skate Thru the City
Skate Thru the City
Rafael González
28. Januar 2022
LFI: Was bedeutet die Fotografie für Sie, worauf haben Sie sich spezialisiert? Inwiefern haben urbane Umgebungen, die Skateboardkultur und Alltagsszenarien Sie beeinflusst?
Rafael González: Für mich ist die Fotografie eine Möglichkeit, das auszudrücken, was ich in meiner Umgebung sehe. Das ist der Hauptgrund, warum ich eine Kamera in die Hand genommen habe: um Momente zu dokumentieren und Erinnerungen an meine Reisen zu haben. Als ich dann mit meinen Freunden draußen skatete, nahm ich meine Kamera mit, um alles um mich herum festzuhalten, was mir ins Auge fiel, und von da an begann ich, meinen Stil zu entwickeln.
Wann und wo wurde das früheste und wann das letzte Bild dieser Serie fotografiert? Erzählen Sie uns etwas über Panama-Stadt und die dortige Skaterszene.
Das früheste Foto dieser Serie wurde in der Innenstadt von Panama-Stadt um 2014, 2015 aufgenommen. Ich weiß nicht mehr genau, wann die letzten entstanden sind, aber da es sich um eine fortlaufende Serie handelt, nehme ich immer wieder neue Bilder auf. Die Skaterszene in Panama ist ziemlich klein, und es gibt nicht so viele Skater, die man fotografieren kann, also ziehe ich normalerweise mit meinen Freunden los oder anderen, die Lust haben, durch die Stadt zu skaten.
Wie finden Sie Ihre Motive?
Normalerweise versuche ich zuerst, etwas über die Personen oder Orte zu erfahren, mit denen ich arbeiten möchte. Dadurch erhalte ich dann eine Vorstellung davon, welche Art von Bildern am besten zu der Geschichte passt, die ich erzählen möchte.
Ihr Einsatz von Kontrast, Licht, Schatten und klar definierten Bildausschnitten scheint mit Ihrer analogen Herangehensweise an die Bilderstellung zusammenzuhängen. Wie kommt es, dass Sie bei diesen Techniken der alten Schule bleiben?
Als ich anfing, mit einer analogen Kamera zu fotografieren, gefiel mir am meisten der gesamte Prozess des Fotografierens, vom Einlegen des Films in die Kamera über das Erlernen der Bildkomposition bis hin zum Entwickeln des Films und dem anschließenden Erstellen eines Abzugs mit meinen Händen in der Dunkelkammer. Für mich ist das eine Erfahrung, die durch die heutigen Technologien nicht ersetzt werden kann, und selbst wenn man digital fotografiert, muss man diese Erfahrung zumindest einmal gemacht haben.
Welche Kamera und welche Objektive haben Sie für diese Serie verwendet?
Ich verwende die Leica M6 und das Leica Apo-Summicron-M 1:2/50 Asph. Ich mag dieses Setup wegen seiner soliden Konstruktion und des minimalen Designs, das nicht auffällt. Außerdem ist es ziemlich leicht, wenn man es beim Laufen oder Skaten durch die Stadt mit sich führt. Das 50-mm-Objektiv ist superscharf und eignet sich sehr gut für die meisten Situationen und Motive, die ich normalerweise fotografiere. Ich möchte demnächst mal ein weitwinkligeres Objektiv ausprobieren, um näher an das Geschehen heranzukommen, und vielleicht ein Teleobjektiv, um mit stärker komprimierten Bildern zu experimentieren.
Rafael González+-
Geboren 1985 in Panama-Stadt, ist er als autodidaktischer Fotograf unterwegs. Beeinflusst durch urbane Umgebungen, Skateboardkultur und Alltagsszenarien, hat González eine eigene Vision entwickelt, die „die Beziehung zwischen diesen Elementen durch akribisch konstruierte Bilder erforscht, die an einer Vielzahl von Orten aufgenommen wurden, wo Kulturen und Gesellschaften aufeinanderprallen oder zusammenkommen", heißt es auf seiner Webseite. Seine Arbeiten wurden bereits im Juxtapoz Magazine, in i-D, Transworld Skateboarding, The Leica Camera blog, Lomography, bei Ilford Photo, in Monster Children und im Huck Magazine veröffentlicht. 2017 gründete er Intêrstate, eine unabhängige Printpublikation, die sich auf Skateboarding, Filmfotografie und visuelle Kunst konzentriert. Mehr