Not Wanted

Mioara Chiparus

26. August 2016

Von 1938 bis 2001 war Ellinikon der internationale Flughafen von Athen. Nach seiner Schließung wurden in dem Gebäude Messen und Kongresse abgehalten, um das Gebäude vor dem Leerstand zu bewahren. Als immer mehr Flüchtlinge nach Griechenland gelangten, wurde dem ehemaligen Flughafengebäude eine neue Rolle als Flüchtlingslager zuteil.
Von 1938 bis 2001 war Ellinikon der internationale Flughafen von Athen. Nach seiner Schließung wurden in dem Gebäude Messen und Kongresse abgehalten, um das Gebäude vor dem Leerstand zu bewahren. Als immer mehr Flüchtlinge nach Griechenland gelangten, wurde dem ehemaligen Flughafengebäude eine neue Rolle als Flüchtlingslager zuteil. Die rumänische Fotografin Mioara Chiparus will mit ihrer Porträtserie „Not Wanted“ den überwiegend afghanischen Flüchtlingen ein Gesicht geben. Immer wieder kommt sie zum Flughafen, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

„‚Wann werden die Grenzen geöffnet‘ und ‚Warum wurden die Grenzen geschlossen‘ sind die häufigsten Fragen, die mir die Flüchtlinge stellen, wenn ich sie im Flughafen von Ellinikon besuche. Diese Aufnahme von dem afghanischen Jungen entstand im März. Wie viele andere Kinder ist auch er mit seinen Eltern und Großeltern in der Schwebe gefangen – ironischerweise am Abflugterminal, über den früher Reisende problemlos an ihr Ziel gelangten. Bis zu vier Monate verbringen die Familien hier, bevor sie weiterreisen dürfen.

Obwohl Griechenland selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt und in eine unsichere Zukunft blickt, setzen sich viele Bürger ehrenamtlich für die am Flughafen gestrandeten Menschen ein. Aber auch die kritischen und leider vor allem die ausländerfeindlichen Äußerungen mehren sich in der letzten Zeit.

Jedes Mal, wenn ich das Lager besuche, sehe ich, wie die Hoffnung der Menschen dort schwindet. Ihre Lebensbedingungen sind schwierig und über ihr Schicksal entscheiden nun andere. Sie blicken in eine unsichere Zukunft und sind sich bewusst, dass die Stimmung in Europa sich langsam gegen sie wendet.“
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© Vangelis Fotsis

Mioara Chiparus wurde 1976 in Rumänien geboren und lebt heute in Athen. Ihre fotografische Arbeit greift menschliche Erfahrungen und Bewusstseinszustände mit großem Einfühlungsvermögen auf und hinterfragt damit die Grenzen der traditionellen Fotografie. Zahlreiche Workshops, u.a. mit Alex Webb, Jacob Aue Sobol und Thomas Dworzak, haben ihre Sinne für die Dokumentar- und Porträtfotografie geschärft. Mehr

 

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