Zwischen Kunst und Dokumentation

Matt Draper

1. März 2024

Der Unterwasserfotograf fängt mit seiner Leica die Wanderung der Buckelwale und Haie ein. Kein ganz leichtes Unterfangen mit einer Messsucherkamera.
Draper dokumentiert die Riesen aktuell mit einer Leica M11-P und einer M11 Monochrom, sowie einem 28-mm-Objektiv und einem 35er. Das passende Unterwassergehäuse hat er selbst gebaut. Unter dem Label Sub13 verkauft er es auch an interessierte Leica-Fotografinnen und Fotografen. Neben dem Schutz für die M bietet Draper auch ein Unterwassergehäuse für die Leica Q an.

Dass Dokumentarfotos einen künstlerischen und ästhetischen Ansatz haben können, wird bei den Werken Matt Drapers besonders deutlich. Seine Bilder dienen nicht nur der Beobachtung und Dokumentation dieser majestätischen Geschöpfe, sie sind außerdem Kunstwerke, die man sich gern an die Wand hängt.

Bei all der Romantisierung seiner Arbeit beschreibt Draper seinen Alltag während der Dokumentation allerdings als anstrengend und akribisch durchgetaktet. Sein Tag beginnt in den frühen Morgenstunden damit, dass er seinen Neopren anzieht und die am Vorabend zusammengebaute Kamera und das Unterwassergehäuse kontrolliert. Wenn die Sonne aufgeht, verlässt sein Boot den Hafen, Ausschau haltend nach dem Blas der Wale. An Bord wird die Belichtung an die sich verändernden Lichtverhältnisse ständig angepasst, nur so gelingt es, im entscheidenden Moment bereit zu sein. Gemeinsam mit seinem Sicherheitstaucher geht er ins Wasser, nähert sich den Reisen und lichtet sie ab. Oft sind sie zehn Stunden draußen. Danach gilt es, die Bilder zu sichern und zu sichten, und die Ausrüstung für den nächsten Tag vorzubereiten.
Tobias Habura-Stern
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Matt Draper
EQUIPMENT: Leica M11-P und Leica M11 Monochrom mit Summilux-M 1:1.4/28 Asph und Summilux-M 1:1.4/35 Asph

LFI 2.2024+-

Weitere Informationen und Bilder vom Gehäuse finden Sie im LFI Magazin 2.2024. Mehr

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© Sean White

Draper reist durch die Weltmeere, um seine schöpferische Vision zu verwirklichen. Er verbringt unzählige Stunden im Wasser und lernt, jede einzelne Spezies, mit der er interagiert, besser zu verstehen. Indem er sich akribisch mit jedem ungezähmten Umfeld befasst, offenbart Drapers Fotografie verborgene intuitive Verhaltensweisen. Der Autodidakt ist stolz darauf, nur natürliches Licht zu benutzen. Dies, kombiniert mit seinen Freitauchfähigkeiten, ermöglicht ihm die ungestörte Beobachtung des Meereslebens. Mehr

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