Berlin 2015
Berlin 2015
Guy Tillim
3. November 2015
Berlins Straßen, Berlins Innenhöfe: Ohne konkretes Ziel streifte Tillim mit der Leica SL durch die deutsche Metropole. Nicht das fotografierte Motiv steht im Vordergrund, sondern der Versuch, ihm unvoreingenommen zu begegnen. So entstehen Bilder, die wahrhaftig sind, indem sie weder Klischees zeigen noch sie krampfhaft vermeiden. Es ist ihm wichtig, eine neutrale Position gegenüber allen Elementen einer Komposition einzunehmen. Mensch, Gebäude, Baum, Säule – nichts ist an sich von Belang, alles kann bedeutsam sein. Wer gibt uns vor, was schön ist und was nicht?
„Politische Neutralität ist ein Luxus, aber persönliche Neutralität ist das nicht. Sie ist ein lebenslanges Bestreben“, so der Fotograf.
Den schnellen Zugang verwehrt Tillim dem Betrachter, er möchte in seinen Werken keine einfachen Wege zum Motiv aufzeigen, der Betrachter muss es selbst und nur für sich finden. Für den Fotografen selbst spielt es keine Rolle. Angelegt in Diptychen, bricht die Arbeit die Komposition des einzelnen Bildes und zeigt einen Ausblick, nicht etwa auf die Gedanken in Tillims Kopf, sondern auf das, was tatsächlich vor ihm sichtbar ist – mitten in Berlin.
Lesen Sie den kompletten Artikel in der LFI 8/2015, erhältlich ab 6. November 2015.
Guy Tillim+-
Geboren 1962 in Johannesburg, sah Guy Tillim in der Fotografie seine Waffe im Kampf gegen die Ungerechtigkeit des Apartheid-Regimes. In den 80er-Jahren war er als Reporter tätig und schloss sich der südafrikanischen Fotografenvereinigung Afrapix an. 2005 gewann er den Leica Oskar Barnack Preis. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Tillim hauptsächlich konzeptionell mit Landschaften und Stadtansichten. Der Fotograf lebt in der Nähe von Kapstadt und wird von der Agentur VU’ vertreten. Mehr