Fotografische Reliefs

Die Galerie Ravestijn in Amsterdam präsentiert mit „Anthropogenic Mass“ die erste Einzelausstellung von Michel Lamoller. Die Ausstellung, die dort bis zum 11. Juni 2022 zu sehen sein wird, umfasst einzigartige, fotografische Reliefs, die die Masse unserer vom Menschen veränderten Welt sichtbar machen.

„Anthropogenic Mass“ bewegt sich zwischen Fotografie und Skulptur. Aus der Ferne wirken die Werke wie nüchterne Fotografien von unfassbar dichten Städten, die an Andreas Gurskys Bilder von Kommerz und Industrie erinnern. Bei näherem Hinsehen stellt man fest, dass Lamollers Werke im Gegensatz zu Gursky keine Fotografien von von Menschenhand geschaffenen Landschaften sind, sondern Werke über von Menschenhand geschaffene Landschaften.

Lamoller geht von einer Fotografie aus, aber dieses Bild wird nicht im modernistischen Sinne eines Bildes gedruckt, gerahmt und aufgehängt. Stattdessen druckt er ein und dasselbe Foto mehrfach ab und stapelt es dann wie den Balg einer Ziehharmonika übereinander. Anschließend schneidet Lamoller mit einem Skalpell akribisch Teile jeder Fotografie weg – ein Prozess, der mehrere Wochen dauern kann. Jede Fotografie wird zu einer einzelnen Schicht in einem einzigartigen Relief, wobei jeder weggeschnittene Abschnitt das dahinter liegende Bild freigibt. Auf diese Weise schafft Lamoller Werke, die fotografisch sind, aber keine Fotografien im engeren Sinne sind.

Weitere Informationen unter:
Ravestijn Gallery Amsterdam
Michel Lamoller