Die Interpretation des Weiblichen

Women Reflecting Women dient als metaphorischer Spiegel für die unterschiedlichen Erfahrungen von Frauen. Das Genre des Frauenporträts in der Kunstgeschichte umfasst eine Reihe von künstlerischen Darstellungen von Frauen, die sowohl von männlichen als auch von weiblichen Künstler*innen geschaffen wurden. Im Laufe der Geschichte wurden Frauenporträts sowohl von gesellschaftlichen Normen als auch von kulturellen Idealen und künstlerischen Konventionen beeinflusst. Häufig wurden Frauen als Musen oder Objekte der Schönheit dargestellt und durch den männlichen Blick interpretiert.

Die Darstellung von Frauen durch andere Frauen bietet spannende, komplexe Zusammenhänge. Mit bedeutenden historischen Beiträgen von Künstlerinnen, von Artemisia Gentileschi über Frida Kahlo bis zu Cindy Sherman und nach jahrzehntelangem, intensivem Diskurs über die Interpretation des Weiblichen in der Kunstgeschichte, zielt diese Gruppenausstellung nicht darauf ab, bestehende Repräsentationen zu reproduzieren. Vielmehr sucht sie nach persönlichen Erzählungen innerhalb des sich entwickelnden Genres der Frauenporträts.

Die von Juli Cho Bailer und Micaela Giovannotti kuratierte Auswahl begreift das Porträt als ein kraftvolles Medium zur Selbstdarstellung, Selbstbeobachtung und Selbstermächtigung. Zu sehen sind Werke von Shirin Abedinirad (Iran), Rania Matar (Libanon / USA), Seonmee Moon (Südkorea), Dana Robinson (USA), Meekyoung Shin (Südkorea/ UK) und Charlie Stein (Deutschland).