Route of the Beautiful Star

Daniel Stephen Homer

2. Februar 2024

Fünf Jahre lang und auf vier Kontinenten hat der Brite Amateurastronomen und ihre Sternwarten fotografiert. Seine Aufnahmen, die jetzt in einem Buch verewigt werden sollen, erzählen von den Menschen, ihrer Leidenschaft und ihrem Beitrag für die Wissenschaft.
LFI: Woher kommt – bei Ihnen und Ihren Protagonisten – die Faszination für das Universum?
Daniel Stephen Homer:
Ich bin kein Astronom, das muss ich zugeben. Aber mein Interesse ist groß – und zwar seit meiner Kindheit, als mein Großvater mich auf seine Schultern hob, nach oben zeigte und die Sternbilder nannte. Bei meinen Begegnungen mit diesen Leuten spürte ich eine gewisse Verwandtschaft, denn unsere Leben sind durch den Eifer für die Sterne miteinander verbunden, ganz zu schweigen davon, wie oft Star Trek im Gespräch auftauchte! Die meisten, denen ich begegnete, waren im Ruhestand. Oft waren sie Kinder der Apollo-Ära und nannten diese goldenen Jahre als den Katalysator, der ihre Augen und Gedanken zum ersten Mal in Richtung der Sterne gelockt hat. Trevor Barry, einer der Amateure, die ich fotografiert habe, ist ein ehemaliger Minenarbeiter aus Broken Hill, Australien. Er kam erst später zur Astronomie, nachdem ein Freund ihm zum ersten Mal den Saturn durch ein Teleskop gezeigt hatte. Trevor ist heute ein produktiver Amateurastronom, der den Saturn beobachtet und einen regen Beitrag zur professionellen Forschung leistet. Ende 2022 saß ich in seinem Büro, als er von seinen jüngsten gemeinsamen Bemühungen bei der Beobachtung eines Wirbelsturms bei 50° N in der Saturnatmosphäre schwärmte – er war begeistert davon, und bald war ich es auch.

Was wollten Sie mit Ihren Bildern erzählen?
Carlo Rovelli hat einmal gesagt: „Man kommt nicht weiter, wenn man keine Zeit ‚verschwendet‘.“ Tausende von Stunden habe ich damit verbracht, mich untätig dem Kosmos hinzugeben. Die Bücher, die Artikel, die Filme und Fernsehsendungen brachten mich dazu, eines Nachts durch die Nachrichten zu scrollen, wo ich zufällig auf einen Artikel stieß, der die Entdeckung eines Amateurastronomen beschrieb – ein Kaninchenbau, in den ich nur zu gern eintauchen wollte. Das Ergebnis ist Route de la Belle Etoile (Route des schönen Sterns), ein Fotobuch, das bald von Gost veröffentlicht wird und für das es ab dem 6. Februar eine Kickstarter-Aktion gibt.

Was wollte ich mit meinen Bildern zeigen? Ich denke, das hat sich mit dem Projekt entwickelt. Was visuell überzeugend war, war die absolute Seltsamkeit des Ganzen. Wir sitzen hier auf diesem sich drehenden Felsen, der durch die Tücken der Physik und der Evolution durch natürliche Auslese entstanden ist, und schauen in den Kosmos hinaus und erfahren dadurch einen Sinn. Das ist wirklich ein merkwürdiger Zustand, wenn man darüber nachdenkt!

Warum haben Sie sich für die Schwarzweißfotografie entschieden, und wie hat sich die Kamera für Ihre Aufnahmen bewährt?
Schwarzweiß dekontextualisiert im Vergleich zu Farbe. Das war für die Arbeit von entscheidender Bedeutung, denn es ermöglichte mir, eine einheitliche Ästhetik über viele verschiedene Gegenden hinweg zu fotografieren, wo die Farben der Landschaften, der Hintergründe und der Häuser nicht miteinander vereinbar gewesen wären. Mir gefällt auch die Idee, Bilder zu machen, die zeitlich schwer einzuordnen sind – eine kleine Anspielung auf die riesigen kosmischen Zeitskalen, die in der Astronomie üblich sind. Was die Ausrüstung betrifft, so wurde das gesamte Projekt mit einer Leica M10 und einem Zeiss Biogon T* 1:2.8/28 ZM aufgenommen. Die Kamera war eine Art Schlüssel zum visuellen Umfang der Arbeit – ich würde sagen, dass ich sie gegen Ende mehr wie eine traditionelle Mittelformatkamera benutzte – auf einem Stativ, mit sauberen, oft echten Parallelen. Aber es gibt auch Aufnahmen, die durch die Art und Form der Leica M möglich wurden. Es gab magische Momente, wenn ich zum Beispiel eine Spiegelung sah, flüchtige Dinge, bei denen ich die Kamera eher wie ein Straßenfotograf verwendete. Ich musste sie schnell in Position bringen, den Entfernungsmesser benutzen und meistens den Fokus erraten. Diese Vielseitigkeit hat mich jetzt dazu gebracht, in eine M11 Monochrom zu investieren. Die Bilder, die ich damit zu machen beginne, sind reichhaltig, dicht und schön.
Katja Hübner
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Daniel Stephen Homer
EQUIPMENT: Leica M10, Zeiss Biogon T* 1:2.8/28 ZM

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© Daniel Stephen Homer

Der in Mittelengland aufgewachsene Fotograf fand eine stille Freude am Was, Warum, Wo und Wann der Dinge. Seien es Dinge im Inneren von Steinen, Dinge, die auf dem Boden herumkriechen und -wuseln oder Dinge, die am Nachthimmel funkeln. Aber die intensive Konzentration auf das Auswendiglernen in der Schule hatte seine Neugier auf die Wissenschaft zunächst gebremst. Heute verbindet er diese frühen Tage des himmlischen Staunens mit seiner Fotografie. Mehr

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