Sanità
Sanità
Ciro Battiloro
6. November 2018
Das neapolitanische Viertel Sanità, einst ein Luftkurort, ist heute berüchtigt: bildungsferne Schichten, Clanstrukturen und wenig Arbeit. Aber Ciro Battiloro ist kein Elendsfotograf, er lässt Facetten der Menschlichkeit in neuem Licht erscheinen.
„In Sanità gibt es viele Probleme, der Staat ist abwesend. Aber du findest dort starke Verbindungen zwischen den Menschen, du kannst die wahre Natur des Menschen sehen: von Liebe bis hin zu Einsamkeit. Der Grund, warum dieses Bild eines meiner Lieblingsbilder aus der Serie Sanità ist und warum ich es für den Kern der Serie halte, ist der, dass es den Sinn der ganzen Arbeit transportiert. Es stellt die Figur eines Vaters dar, dessen Erscheinung vielleicht etwas grobschlächtig anmuten mag – große Hände und Tätowierungen –, aber hier wird er in einem Moment einer tiefen Verbundenheit dargestellt. Ein Moment, der für mich so berührend und rein ist, denn er scheint die Haltung einer Mutter einzunehmen. Diese Umarmung wird zum Symbol für den existenziellen Zustand, in dem sich Sanità befindet. Ich mag auch den winzigen Arm seiner Tochter, dieser scheint sich in eine andere und bessere Zukunft vorzubeugen, es erinnert mich an eine klassische Haltung in Renaissancegemälden.
Erfahre Sie mehr über die Serie in der kommenden Ausgabe vom LFI Magazin.
Foto: © Ciro Battiloro
„In Sanità gibt es viele Probleme, der Staat ist abwesend. Aber du findest dort starke Verbindungen zwischen den Menschen, du kannst die wahre Natur des Menschen sehen: von Liebe bis hin zu Einsamkeit. Der Grund, warum dieses Bild eines meiner Lieblingsbilder aus der Serie Sanità ist und warum ich es für den Kern der Serie halte, ist der, dass es den Sinn der ganzen Arbeit transportiert. Es stellt die Figur eines Vaters dar, dessen Erscheinung vielleicht etwas grobschlächtig anmuten mag – große Hände und Tätowierungen –, aber hier wird er in einem Moment einer tiefen Verbundenheit dargestellt. Ein Moment, der für mich so berührend und rein ist, denn er scheint die Haltung einer Mutter einzunehmen. Diese Umarmung wird zum Symbol für den existenziellen Zustand, in dem sich Sanità befindet. Ich mag auch den winzigen Arm seiner Tochter, dieser scheint sich in eine andere und bessere Zukunft vorzubeugen, es erinnert mich an eine klassische Haltung in Renaissancegemälden.
Erfahre Sie mehr über die Serie in der kommenden Ausgabe vom LFI Magazin.
Foto: © Ciro Battiloro
Ciro Battiloro+-
Geboren 1984 in Torre del Greco, Italien. Bevor er sich auf Dokumentarfotografie spezialisierte, studierte er Philosophie an der Universität Federico II in Neapel. Seine Projekte führten ihn in den Senegal, die Türkei, nach Marokko, Iran, Mazedonien und Rumänien. In seiner Arbeit untersucht er, die oft unerwartete Schönheit sozialer Beziehungen in vernachlässigten Gegenden. Mit Sanità gewann Battiloro den Internationalen Preis des Helsinki Photo Festivals 2018. Mehr