WARonWALL

27. Mai 2016

Die Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF) zeigt WARonWALL – Fotografien und Texte vom Krieg in Syrien auf der Berliner Mauer. Eine Arbeit von Kai Wiedenhöfer.
Vom 23. Juni wird um 19 Uhr wird in der Berliner West Side Gallery die Ausstellung WARonWALL eröffnet. Die Arbeit des Leica-Fotografen Kai Wiedenhöfer wird auf 350 laufenden Metern direkt auf der ehemaligen Berliner Mauer bis zum 30. September 2016 zu sehen sein.

Im Frühjahr 2016 wütete der Bürgerkrieg in Syrien seit fünf Jahren. Über eine Million Menschen sind seither verletzt worden, rund eine Viertelmillion sind tot.

Ein Jahr lang porträtierte der international renommierte Fotograf Kai Wiedenhöfer kriegsversehrte syrische Geflüchtete in Jordanien und im Libanon: Männer, Frauen und Kinder. Ganz unmittelbar spricht aus seinen Bildern die Gewalt, die für sie alles mit einem Mal verändert hat. Sie sitzen im Rollstuhl, tragen Prothesen oder erlitten Verbrennungen. Ihre körperlichen Wunden kann man sehen, die seelischen nicht. Viele von ihnen haben Angehörige verloren: Mutter, Vater, Geschwister, Freunde. Fast alle ihr Zuhause.

Trotzdem stellen die Porträts von Kai Wiedenhöfer einen Augenblick der Würde her. Schaut man den Menschen in die Augen, so sieht man Kraft und Stolz und nicht selten ein Lächeln. Panoramabilder der zerstörten Stadt Kobane ergänzen die Porträts und zeigen die ganze Wucht der Zerstörung. Trümmer schichten sich auf Trümmer zu endlosen Schutthaufen. Wie eine leblose Mondlandschaft wirken die zerbombten Behausungen, in denen einst die Menschen lebten, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Im Zusammenspiel der Fotografien versehrter Menschen und zerstörter Häuser lässt sich die ganze Unmenschlichkeit moder­ner Kriege erahnen.

Wiedenhöfer möchte mit der Ausstellung nicht nur den Krieg in Syrien den rund erwarteten 300 000 Zuschauern näher bringen, sondern auch syrischen Kriegsverletzten direkt helfen. Aus diesem Grund startete der Fotograf eine Kickstarter Kampagne, um Geld für die Finanzierung der Ausstellung zu sammeln: Kickstarter

Weitere Informationen unter: Gesellschaft für Humanistische Fotografie
 

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