Aus dem Autofenster

Stephen Shore

30. Mai 2024

Vom 1. Juni bis zum 15. September 2024 präsentiert die Fondation Henri Cartier-Bresson mit Vehicular & Vernacular die erste Retrospektive von Stephen Shores Werk in Paris seit 19 Jahren.
Die Ausstellung versammelt die berühmten Serien des Fotografen – Uncommon Places und American Surfaces – neben weniger bekannten Projekten, die nie in Frankreich gezeigt wurden. Ein Fragment der Ausstellung Signs of Life, an der Shore 1976 teilnahm, wird zu diesem Anlass ausnahmsweise nachgestellt. Die jüngste Serie des Fotografen, die meist mithilfe von Drohnen aufgenommen wurde, wird zum ersten Mal in Europa ausgestellt.

Stephen Shore wurde 1947 in New York geboren und begann im Alter von neun Jahren zu fotografieren. Im Alter von 14 Jahren kaufte Edward Steichen ihm drei Fotografien für die Sammlungen des MoMA ab.

1971 war er der erste lebende Fotograf, dessen Werke im Metropolitan Museum ausgestellt wurden. Shore war einer von acht Fotografen, die 1975 an der legendären Ausstellung New Topographics im George Eastman House in Rochester teilnahmen, die den amerikanischen Blick auf die Landschaft neu definierte. Er gehört zu der Generation, die zur Anerkennung der Farbfotografie als Kunstform beigetragen hat. Sein reichhaltiges, vielfältiges und komplexes Werk verwandelt alltägliche Szenen in Gelegenheiten zur Meditation.

Seit den 1960er-Jahren steht die Mobilität im Mittelpunkt der Arbeit von Stephen Shore. Im Jahr 1969 fotografierte er auf einer Reise nach Los Angeles mit seinem Vater aus dem Autofenster. In den 1970er- und 1980er-Jahren unternahm er mehrere Road Trips durch die Vereinigten Staaten, aus denen seine beiden bekanntesten Serien hervorgingen: American Surfaces und Uncommon Places. Mit Beginn des neuen Jahrtausends nahm er das Fotografieren aus verschiedenen Verkehrsmitteln wieder auf: aus Autofenstern, Zügen und Flugzeugen.

Für sein jüngstes Projekt, das 2020 begann, nutzte er eine mit einer Kamera ausgestattete Drohne, um Veränderungen in der amerikanischen Landschaft zu fotografieren. Über ein halbes Jahrhundert lang entwickelte er eine Form der „Fahrzeugfotografie“.
Katrin Ullmann
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Stephen Shore

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Die Arbeiten von Stephen Shore wurden in den letzten 45 Jahren umfassend veröffentlicht und ausgestellt. Im Alter von 23 Jahren war er der erste lebende Fotograf, der seit Alfred Stieglitz, 40 Jahre zuvor, eine Einzelausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York erhielt. Mehr als 25 Bücher aus dem Werk des Fotografen wurden bisher veröffentlicht, darunter auch „Uncommon Places: The Complete Works“ und „American Surfaces“, Werke, die heute als wichtige Meilensteine der Fotografiegeschichte gelten. Shore wird durch die Galerien „303 Gallery“ (New York) und „Sprüth Magers“ (London und Berlin) vertreten. Mehr

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