Magnum am Set

Seit 70 Jahren steht die Agentur Magnum Photos für engagierte Fotografie aus den Krisengebieten und von den Brennpunkten der Welt. Weniger bekannt ist dagegen die enge Verbindung zur fiktionalen Welt des Kinos. Anhand der faszinierenden Bilder, die Magnum-Fotografen mit dem geschulten Blick des Dokumentaristen am Set und hinter den Kulissen seit den 1940er-Jahren bis heute in Hollywood und Europa aufgenommen haben, schildert der Dokumentarfilm „Filmikonen: Magnum Photos und das Kino“ von Sophie Bassaler einen weniger bekannten Aspekt der Filmgeschichte.

Alles begann mit Robert Capa, der aus Bewunderung für die Schauspielerin Ingrid Bergman schon kurz vor Gründung der Agentur zum Set von Alfred Hitchcocks Berüchtigt reiste und mit diesen ersten Fotos den Grundstein für langjährige Beziehung zwischen der Magnum und der Welt des Kinos begründete. Der Film untersucht 70 Jahre Wechselwirkung zwischen einer Gruppe von Fotografen, die einige der Besten ihres Faches weltweit hervorbrachte, und von Schauspielern und Regisseuren, die ihrerseits Filmgeschichte schrieben. Ingrid Bergman, Humphrey Bogart, James Dean, Marilyn Monroe, Billy Wilder, John Huston, Alfred Hitchcock, François Truffaut, Orson Welles, Michelangelo Antonioni, Andrej Tarkowski, Jeff Bridges, Kate Winslet, Sean Penn und viele andere wurden von Magnum-Fotografen abgelichtet.

Da sie eigentlich aus der Street- und Dokumentarfotografie kamen, traten sie sie auf ihre ganz eigene Art an die Glitzerwelt des Kinos heran: einfache Ausstattung, keine künstliche Beleuchtung, keinerlei Nachbearbeitung. Ihre Sichtweise des Kinos ist Lichtjahre von den Bildern entfernt, die von der Hollywoodmaschinerie selbst geschaffen worden sind. Die Magnum-Fotografen brachten frischen Wind und Natürlichkeit in eine Welt, die zuvor Hochglanzpapier, Retuschen und dem perfektionierten Abbild vorbehalten war.

Am 31. Mai um 22.40 wird Arte Deutschland die 54-minütige Dokumentation als Erstausstrahlung in seinem Sendegebiet zeigen.