Glaube, Kultur und Tod

13. April 2019

Das Fotografie Forum Frankfurt zeigt noch bis zum 30. Juni Bilder aus dem 50-jährigen Schaffen der Fotografin Graciela Iturbide.
Das Fotografie Forum Frankfurt zeigt noch bis zum 30. Juni Bilder aus dem 50-jährigen Schaffen der Fotografin Graciela Iturbide.

Als ihre Tochter im Alter von sechs Jahren plötzlich stirbt, beginnt Graciela Iturbide mexikanische Rituale zu fotografieren, die den Abschied toter Kinder begleiten. Eines Tages jedoch überkommt sie das Gefühl, damit aufhören zu müssen, um auf andere Weise weiterleben zu können.

So fängt sie an, die Tradition, die Kultur und die Menschen in ihrem Heimatland festzuhalten: die matriarchale Gemeinschaft im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca, die Zapoteken, die indigenen Seri-Indianer in der Sonora-Wüste. Und sie bereist viele Länder – die USA, Italien, Indien, Korea, Madagaskar. „Die Kamera ist für mich ein Vorwand, um das Leben und die Kultur auf der ganzen Welt zu erkunden“, sagte Iturbide einmal in einem Interview mit dem Guardian. „Was mich führt, ist die Überraschung, wenn ich Dinge betrachte. Wenn mich nichts überrascht, kann ich keine Fotos machen.“

Das Fotografie Forum Frankfurt widmet der 1942 in Mexiko-Stadt geborenen Künstlerin nun eine erste große Retrospektive in Deutschland. Gezeigt werden Arbeiten aus ihrem ein halbes Jahrhundert währenden Schaffen, geheimnisvolle Bilder in Schwarzweiß, dokumentarische und poetische Schattierungen der menschlichen Existenz inmitten von Natur, Glaube und Religion. Das Œuvre von Iturbide gilt zurecht als essenziell für das Verständnis Mexikos und Lateinamerikas.

Weitere Informationen unter: Fotografie Forum Frankfurt
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