Ausgezeichnete Fotografie

29. April 2024

Johanna Langenhoff gewinnt den August-Sander-Preis 2024
Die von der Jury ausgewählte und mit dem diesjährigen August-Sander-Preis prämierte Serie trägt den Titel Ich oder so und ist 2023–2024 entstanden. Johanna Langenhoff, Jahrgang 2000, studiert seit 2021 an der HAW Hamburg und hat die Serie vor dem Hintergrund existenzieller Fragen der Identitätsfindung und Geschlechterzugehörigkeit entwickelt.

„Viele Gefühle, die sich schwer in Worte fassen lassen, sind für mich visuell einfacher darstellbar. […] Gleichzeitig öffnen die Photographien einen Gesprächsraum, in dem ich über mich – meinen Prozess, meine Gefühle des Nicht-Dazugehörens, die Momente des Verständnisses, die Unsicherheit, das Gefühl, mich definieren zu müssen oder die fehlende Endgültigkeit dieser Definition ‚non-binary‘ – sprechen kann“, so Johanna Langenhoff zur Intention der Serie.

Sehnsucht, Erinnerung und gegenwärtige Wahrnehmung sind für Langenhoff zentrale Momente einer prozesshaften Selbstbefragung, geprägt von der Suche nach individueller Verortung und individuellem Ausdruck. Die aufgenommenen Motive changieren entsprechend passend zwischen (Selbst‑) Porträts und Körperdarstellungen, zwischen Landschafts- und Raumausschnitten, zwischen konkreten und abstrakten Formstudien. Licht und Schatten sind darüber hinaus vielfach bildgestalterische wie atmosphärische Elemente. Die Serie Ich oder so ist vergleichbar einem Kaleidoskop unterschiedlicher emotionaler Befindlichkeiten und Erfahrungen. Sie lässt Raum für Assoziationen und Gedanken, die den Bildern, der Schaffenden und grundlegend der menschlichen Entwicklung gelten.

Der August-Sander-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird seit 2018 alle zwei Jahre ausgelobt, gestiftet von Ulla Bartenbach und Prof. Dr. Kurt Bartenbach. Auch auf die nun vierte Ausschreibung war die Resonanz mit mehr als 120 Einsendungen aus dem In- und Ausland erfreulich groß.
Katrin Ullmann
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