Interview mit Ellen von Unwerth

Ellen von Unwerth

20. September 2016

Welche Rolle spielt das Konzept? Wie wichtig ist die spontane Idee während des Shootings? Wie baut sie eine große Produktion auf? Mit welchen Leuten arbeitet sie am liebsten? Welchen Typ Frauen bevorzugt sie? Dies und mehr über die Ikone der Modefotografie erfährt man im Interview, das wir anlässlich des Erscheinens der Ellen-von-Unwerth-Ausgabe des S-Magazins mit der Ausnahmefotografin führten.
S Magazin: Jetzt ist das Magazin fertig. Ellen, erzähl doch einmal rückblickend von der Produktion.

Ellen von Unwerth: Das ist schon ein tolles Projekt, wenn man so viel Platz bekommt, wie man braucht, und machen kann, was man will. Das ist etwas ganz an­deres als eine Strecke für ein Magazin. Das ist ja fast schon wie ein Buch. Wir haben uns deshalb viele, viele Gedanken gemacht.

Drei Tage vor dem Shooting habt ihr das Konzept für das S Magazin noch einmal überarbeitet. Das wirkt ziemlich spontan.

Ja und nein. Bei allem, was ich mache, ist es wichtig, sich kreative Freiräume offenzuhalten. Ein Konzept ist natürlich auch wichtig, aber ich muss schon die Möglichkeit haben, reagieren zu können, wenn sich etwas Besonderes ergibt. In diesem Fall haben wir gesehen, dass die Locations, die uns plötzlich zur Verfügung standen, wie diese tolle Westernstadt und die Lautner-Villa von James Goldstein, der Geschichte noch einmal einen ganz anderen Dreh ­geben konnten. Wir haben das ­Konzept nicht neu gemacht, aber an diese Locations ­angepasst. Vergleichbares gilt auch, wenn man unerwartet mit besonderen Charakteren zusammenarbeiten kann oder wenn sich während der Auf­nahmen unvor­her­sehbare Situationen ergeben. Das Konzept für ein ­Shooting ist mir wichtig, es ist ein Handlungsrahmen, der mir Möglichkeiten offenlässt.

Wie seid ihr auf die Idee für dieses S Magazin gekommen?

Uns war schnell klar, dass wir hier nicht eine Zusammen­stellung verschiedener Shootings machen wollten, sondern eine zusammenhängende Geschichte. Wir wollten etwas Erzählerisches machen und haben uns dann überlegt, dass wir an diese große Sache wie an einen großen Kinofilm herangehen. Deshalb haben wir die Geschichte in vier Kapitel aufgeteilt und die ­Shootings so organisiert, als ob wir einen Film drehen würden. Du fungierst hier also als Regisseurin!

Man darf die Geschichte selbst nicht so ernst nehmen. Ich bin ja keine Drehbuchautorin, aber es ist eine schöne Geschichte, ein schöner Handlungsrahmen, mit dem man viel rumspielen kann.
Was ist die Story? 


Die Story dreht sich um diese Mädchen-Gang – bei so einer langen Geschichte brauchte ich mehrere Figuren und Charaktere, weil es sonst langweilig wird –, die diese Westernstadt übernimmt und beim Diamantenschürfen ihr Glück versucht. Und tatsächlich, die Mädchen werden fündig und finden diesen riesigen Diamanten. Plötzlich haben sie so unglaublich viel Geld, dass sie sich dieses tolle Haus, James Goldsteins Villa, kaufen können. Dann versuchen sie, ihr ganzes Geld mit wilden Partys und Glückspiel unter die Leute zu bringen. Sie lernen dabei immer mehr Leute kennen und werden in eine geheime Gesellschaft eingeführt. Auf einer Party dieser Secret Society, bei der die Gang aufläuft, wird dann eines der Mädchen von diesem wirklich bösen Bösewicht gekidnappt. Um das Lösegeld aufbringen zu können, müssen sie alles verkaufen, was noch da ist. Ende des Traums. Sie sind richtig sauer und locken den Bösewicht in die Westernstadt, um ihn zu überrumpeln und aufzuhängen. Aber ihre Freundin hat sich mittlerweile unsterblich in ihren Entführer verliebt und leidet ganz schrecklich. In letzter Minute ­gelingt es ihr, ihre Freundinnen von ihrem Plan abzubringen und rettet ihn vor dem Galgen. Klappe. Jetzt gibt es das große Happy End, und sie heiraten. Ende.

Hört sich wild an. Weshalb hast du das im Western­stil realisiert?

Ach, bei mir kommen immer ganz verschiedene Einflüsse zusammen. Dieses Westernthema ist irgendwie gerade zeitgeistig. Der Westernstyle spiegelt sich gerade in der Mode wider und dann wurde ich noch von ­diesem Tarantino-Film inspiriert. Meine Hateful Eight sind eben Mädchen.

Es sind nicht nur Models, sondern auch Fotografen, Performance-Künstlerinnen, Sängerinnen zu sehen. Warum arbeitest du gern mit Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen?

Ja, wenn sie mich inspirieren, wenn sie Lust darauf ­haben und dabei locker und nicht zickig sind. Caroline Vreeland habe ich zusammen mit Tasya van Ree kennen­­gelernt und fand, dass sie zusammen ein tolles Paar ­waren. Die haben dann auch sofort dreimal Ja gesagt. Ich finde es sehr interessant, wenn die Leute selbst Künstler sind – sie können dann einfach auch etwas anderes geben. Ebenfalls interessant ist, wie sie aussehen und welche Ausstrahlung und Energie sie haben. Eva Doll ist ja auch eher Schauspielerin, aber auch Model … schon beides. Aber ein paar Models waren schon dabei, wie auf den Bildern unschwer zu er­kennen ist.

Wenn man sich Bilder ansieht, auf denen viele Leute sind, fällt auf, wie sehr alle Darsteller bei der ­Sache sind. Wie erreichst du das?

Ja, das ist dann auch immer eine Sache, wie man sie ­di­rigiert. Die müssen schon „on it“ sein. Ich sage ihnen schon, was sie machen sollen – nicht genau, aber das ist eigentlich wie auf einem Filmset. Ich sag ihnen, „Du machst jetzt das, ihr macht jetzt das“, aber ich lasse ­ihnen auch die Freiheit, sich auszudrücken. Deshalb braucht man auch eher Leute, die schauspielerisch ­begabt sind. Dein Eindruck liegt aber auch an der Auswahl der ­Bilder … Es ist ja nicht so, dass jedes Bild ­perfekt ist. Man muss schon mehrere Bilder machen, um eines zu finden, auf dem alle Beteiligten gut getroffen sind. ­Deshalb mache ich immer sehr viele Bilder.

Ein ehemaliger Assistent meinte einmal dazu, dass du das ganze Geschehen auf dich zentrierst und agierst wie ein Regisseur. Aber das hast du ja eben selbst schon gesagt.

Ja, ich mag es einfach, wenn sich die Leute bewegen und wenn irgendetwas passiert. Geposte Bilder sind nicht so mein Ding. Vor allem für dieses Heft wollte ich so etwas auf gar keinen Fall. Allerdings gibt es auch ­eine Serie von Porträts, in der ich jeden vorstelle, der mit­gespielt hat. Aber für das Meiste wollte ich, dass es ­filmisch aussieht und eine Geschichte erzählt.

Hat es eine Rolle gespielt, dass du die Seiten gewechselt hast, dass du früher vor der Kamera gestanden hast und jetzt dahinter? Ändert ein solcher Hintergrund die Arbeitsweise?

Auf jeden Fall! Ich war ja als Model immer irgendwie frustriert. Vom Anfang meiner Laufbahn bis zum Ende, obwohl ich wirklich mit tollen Fotografen arbeiten konnte. Mein Problem war, dass ich sehr lebhaft bin und vor der Kamera immer irgendwelche Sachen machen wollte. Früher haben die Fotografen aber immer gesagt: „Nein, beweg dich nicht! Schau nach links! Schau nach rechts! Nicht lachen!“ Ich war deshalb nie richtig zufrieden damit. Sobald ich angefangen hatte zu fotografieren, habe ich dann meine Models gebeten …

… das zu machen, was du vorher nicht durftest.

Genau. Lachen, sich bewegen, einfach vor der Kamera Persönlichkeit zeigen.

Was ist deine bevorzugte Technik oder dein bevorzugter Stil beim Fotografieren?

Ich habe schon meine Technik, und das wissen auch meine Assistenten, die ja dafür zuständig sind, dass es so aussieht, wie ich es mag. Die wissen genau, wie mein Licht sein soll. Die wissen, wie ich die Kamera eingestellt haben möchte und wie die Farben hinterher aussehen müssen. Da habe ich schon meinen Stil, aber es stimmt schon – ich kümmere mich nicht selbst darum, sondern zähle da auf meine Assistenten, dass sie mir alles richtig einstellen. Sonst gibt es Krach. Ich konzen­triere mich lieber auf den Aufbau des Bildes oder der Szene und dirigiere die Leute, damit sie in dem Licht auch gut und interessant aussehen.

Einer deiner Assistenten filmt dich beim Foto­grafieren. Er meint, er könne nur mit einem Zoom ­filmen, weil du dich so schnell bewegst und es nicht immer vorhersehbar ist, was du als Nächstes machen wirst. Sonst würde er nicht hinterher­kommen. Du bist beim Fotografieren eher vom ­Moment getrieben, oder?

Ja, schon. Ich setze zwar immer eine Szene vor, aber ich liebe dabei auch die unerwarteten Momente, wo etwas Unerwartetes passiert. Da bin ich dann ganz schnell. Deshalb hasse ich es auch, mit einem Stativ zu arbeiten oder angebunden zu sein. Ich will da ganz frei sein. Das ist ein Teil von mir. Ich mag es nicht, an etwas ­gefesselt zu sein. Und deshalb arbeite ich auch lieber mit einem Zoom, weil ich dann ganz schnell ­einen Moment erfassen kann. Das ist mir sehr wichtig.

Ein charakteristisches Element deiner Bilder ist die Unschärfe, die durch die Dynamik entsteht. Wir ­haben dich gebeten, auch ein paar scharfe Bilder zu machen, weil wir davon später große Formate pro­duzieren ­wollen. Was hat es mit der Unschärfe in ­deiner Arbeit auf sich?

Die Unschärfe ist ja nun nicht immer gewollt. Sie kommt oft daher, dass es Momente gibt, die ich un­bedingt erfassen will, für die ich ganz spontan mit der Kamera reagieren muss, sodass das Ergebnis dann eben manchmal unscharf ist. Aber deshalb haben • ­diese Bilder dann oft auch so eine Energie und so eine ­Geschwindigkeit und Bewegung, die ich oft sehr schön finde. Ich bin oft versucht, gerade solche Bilder aus­zusuchen. Es ist nicht so, dass ich diese Unschärfe ­suche. Es ist für mich aber so, dass es oft gerade diese Bilder sind, die am stärksten sind und für mich einen künstlerischen Anspruch ­haben. Weil mehr Emotion in ihnen steckt oder etwas Ungewohntes.

Noch einmal zur Bewegung. Die Leica S ist ja nicht ­gerade ein leichtes Gerät. Hat dich das in irgendeiner Weise eingeschränkt?

Danke, dass du das erwähnst (lacht). Nein, die Kamera ist super. Die Bildqualität ist wunderschön, aber sie ist schon schwerer als andere Kameras, mit denen ich a­rbeite. Sie ist nicht so schwer – für eine Mittelformat­kamera ist sie überhaupt nicht schwer – aber doch schon schwerer als Vollformatkameras. Und beim Fokussieren muss man etwas aufpassen, weil man nur diesen einen Punkt in der Mitte hat. Aber das ist Gewohnheitssache. Am ersten Tag habe ich noch Schwierig­keiten gehabt, am zweiten ging es, und danach war sie ein Teil von mir. Am dritten Tag ging es am besten, obwohl sich die Leute sehr viel bewegt haben, getanzt haben und hin- und hergerannt sind. Aber es ist gut, dass man so mit der S arbeiten kann. Nun ja, ihr hattet schon ein Auge darauf, dass ich auch scharfe Bilder produziere. Das habe ich ja auch geschafft. Aber es ist gut, dass auch viele unscharfe dabei sind und ins Heft gekommen sind (lacht).

Wenn man sich deine Bilder ansieht, fällt auf, dass ­Erotik immer eine große Rolle spielt. Oder ist Sinnlichkeit das bessere Wort?

Ich würde sagen Sinnlichkeit. Und Lebenslust. Und hübsche Frauen. Ein bisschen Frivolität.

Nur wenige Fotografen stellen die Frau an sich so ­explizit in den Mittelpunkt wie du. Helmut Newton hat zwar völlig anders gearbeitet, aber ­Parallelen gibt es schon. Newtons Frauen waren aber monumental, auf ihre Weise unnahbar und einschüchternd. Diese Frauen hingegen scheinen vor Sinnlichkeit gerade­­zu zu explodieren und sind gleichzeitig sehr starke Persönlichkeiten.

Genau darum geht es. Da spielt das Casting eine große Rolle. Die Frauen, die ich aussuche, müssen sich durch ihre Sinnlichkeit und Persönlichkeit auszeichnen und sie müssen es vor der Kamera auch wirklich ausleben können. Sie müssen Spaß daran haben, sehr weiblich und sexy rüberzukommen. Und sie müssen in der Lage sein, Weiblichkeit zu feiern. Das macht ja gerade den Spaß aus, dies nicht zu unterdrücken und so die Frau auf ein Podest zu heben. Aber in einer anderen Weise, als es Newton ge­macht hat, der weniger die Persönlichkeit der Frauen herausgestellt hat, sondern das ­Statueske und Starke, nicht den Spaß, den ich mit den Frauen habe.

Würdest du sagen, dass Männer Frauen so nicht foto­grafieren können?

(Überlegt) Ich würde sagen: anders. Ich liebe Newtons Fotos. Ich finde sie großartig. Aber sie sind eben anders. Jeder macht das anders. Möglicherweise haben die Frauen, die ich fotografiere, mehr Vertrauen zu mir und zeigen sich deshalb anders als bei einem Mann. Vielleicht, weil der anders darauf reagieren würde. Aber es gibt auch viele andere Frauen, die Frauen fotografieren, und jede macht es anders. Deshalb kann man das nicht so generell sagen.

Du betonst oft androgyne Elemente, Gendergrenzen scheinen zu verschwimmen. Insbesondere bei den Partyszenen wird das deutlich …

… das Androgyne hat mir schon immer gefallen (lacht). Das fand ich schon immer aufregend, faszinierend, schön und exotisch. Sagen wir es mal so: Farbenfrohe Persönlichkeiten ziehen mich an.

Wann ist bei dir ein Bild fertig? Du hast einmal gesagt, dass, als du anfingst zu fotografieren, es dir total wichtig war, die Bilder selbst zu entwickeln, zu bearbeiten und zu retuschieren. Welche Rolle spielt das, was nach dem Fotografieren passiert, für dich?

Das spielt eine sehr große Rolle. Ich war vielleicht eine der Letzten, die von analog zu digital gewechselt sind. Aber im Prinzip ist es doch noch immer so wie früher. Wir können an den Farben herumschrauben, und das können wir jetzt sogar noch mehr, was auf der einen Seite toll, aber auf der anderen Seite schwierig ist, weil es so viele Möglichkeiten gibt. Es ist ja immer schwierig, seinen eigenen Stil zu finden. Deshalb ist es ganz, ganz wichtig, dass zum Beispiel das Schwarzweiß genau den Knack hat, den ich brauche, dass das Korn, das man draufsetzt nicht zu viel oder zu wenig ist, damit man dieses Dunkle, Schmutzige gut hinbekommt. Vergleichbares gilt auch für Farbe: Es macht einfach Spaß damit rumzuspielen. Ich arbeite da mit meinem Team zusammen, bis es richtig sitzt.

Das gibst du nicht aus der Hand?

Doch, aber ich habe meine Leute, die wissen, was ich will. Und wir schauen uns das dann immer wieder an, bis es passt. Nein, man kann leider nicht alles selbst machen. Darum ist es so wichtig, die richtigen Leute zu finden, mit denen man arbeitet.

Es gibt eine ganze Reihe von Filmen von dir – auch zu dieser Geschichte hier.

Ja, aber im Moment gibt es nur diese kleinen Filme, die ich mit meinem DOP (Director of Photography) mache. Wir spielen da noch ziemlich herum. Einen richtigen Film habe ich noch nicht gemacht. Eigentlich will ich das bald einmal tun, aber bin ich immer wieder zurück zur Fotografie gegangen. Es ist einfacher und man kann spontaner sein, was für mich sehr wichtig ist. Man hat die Fotos am nächsten Tag und kann mit dem Edit beginnen. Bei Film dauert das viel, viel länger. Das hat mich bisher immer davon abgehalten. Aber wie gesagt, ich habe vor, schon in nächster Zeit etwas in diesem ­Bereich zu machen.

Du hattest eingangs gesagt, dass dieses S Magazin ein ziemlich großes Projekt war. Was schätzt du daran, oder arbeitest du lieber an kleinen Geschichten?

Nein, ich fand das super. Es war total schön, das machen zu können. Es war ziemlich aufregend, aber es ist gut, so etwas in seiner Karriere einmal gemacht zu haben. Das war eigentlich wie ein Buch. Und es macht Spaß, sich richtig darauf zu konzentrieren. Ich mache ja viele Mode­strecken für Zeitschriften. Das sind dann acht, zehn Seiten, da kann man sich gar nicht so richtig aus­leben. Aber wie hier sagen zu können, „Ich mach heute mal das und das und das“, und es dann zusammenzustellen, und mit Leuten darüber zu reden – das ist schon sehr aufregend. Und dann noch die Qualität der Zeitschrift und der Kamera, das hat schon richtig Spaß gemacht.

Wie viel Freiheit hast du sonst bei Auftragsarbeiten?

Die Kunden, die mich buchen, wissen ja eigentlich, auf was sie sich einlassen. Die buchen mich wegen meines Stils. Auf der anderen Seite weiß ich auch, was man für welchen Kunden machen kann und wie weit man gehen kann. Ich mache das nun schon eine ganze Weile und ich weiß, was die Kunden wollen – bei dem einen darf man davon nicht zu viel machen, bei dem anderen darf es nicht zu sexy sein, beim nächsten darfst man nicht zu brav sein. Unterm Strich versuche ich natürlich immer, gute Fotos zu machen. Wie gesagt: Ich kenne meine Kunden und sie mich. Sie wissen, was ich mache, und sie wollen diese Lebenslust haben. Ich habe da schon eine gewisse Freiheit.

Das, was du für dieses S Magazin gemacht hast, wirkt nostalgisch und modern zugleich. Siehst du es eher als zeitgeistig oder als zeitlos an?

Von beidem etwas. Es ist aktuell, weil die Menschen, die daran beteiligt waren, aktuell sind. Aber ich glaube, dass die Bilder, wenn man sie in 20 Jahren ansieht, immer noch aktuell sind, auch weil sie nicht so sehr auf Mode ­fokussiert sind. Meine Bilder werden generell nicht so veralten, weil es mehr als um Stil und Mode um das Leben, um Lebenslust und Persönlichkeiten geht. Das hoffe ich zumindest! Wäre doch schön, wenn die ­Fotos weiter­le­ben und man sie wiederent­decken und dann ­sagen kann: „Oh, die sind ja immer noch toll!“

Dieser Artikel wurde ursprünglich vom Leica S Magazin veröffentlicht.
Alle Bilder auf dieser Seite: © Ellen von Unwerth

Ellen von Unwerth+-

Ellen von Unwarth, geb. 1954, ist eine deutsche Modefotografin, Video- und Filmemacherin. Ihre Arbeit wurde in zahlreichen Kompendien und fotografischen Erzählungen gesammelt und veröffentlicht. Die Liste ihrer Auszeichnungen ist ebenso lang wie die Namen der Celebrities, die vor ihrer Linse standen, aus der Mode-, Kunst-, Musik-, und Designszene weltweit. Sie stellt in internationalen Museen und Galerien aus. Mehr

1/4
1/4

Interview mit Ellen von Unwerth

Ellen von Unwerth