Last Paradise

Ekaterina Sevrouk

9. Juli 2018

Für ihre farbenprächtige Serie hat die Berliner Fotografin ausgestopfte Tiere in Museen fotografiert – als Kritik am Aussterben bedrohter Arten. Für den LFI-Blog wählte sie King Kong.
„Ich nenne das Bild einfach nur Der Affe. Eigentlich ist es ein westlicher Flachlandgorilla, der ganz hinten im Lager des Salzburger Naturkundemuseums steht. Er ist mindestens drei Meter groß und unglaublich schwer. Man konnte ihn nicht in mein Studio bewegen. Ich wollte ihn deshalb auch nicht fotografieren, aber die Mitarbeiter des Museums wollten das unbedingt. Für sie alle ist er ‚King Kong‘, ihr heimlicher Liebling. Zusammen haben wir es geschafft, ihn wenigstens zwei Meter zu schieben, sodass ich um ihn herum ein paar Lampen aufbauen und hinter ihm ein weißes Laken spannen konnte. Es war eine enorme Herausforderung. Ich stand in einem winzigen Zimmer, vor mir mit geringem Abstand das Tier. Aber es hat geklappt, mit einem Normalobjektiv hat er genau ins Bild gepasst. Der ausgestopfte Affe stammt aus dem Jahr 1920. Ich fand es spannend, wie man ihn hergerichtet hat. Er wirkt sehr menschlich in seiner Pose, normalerweise würde sich ein Gorilla nie an einem Zweig festhalten. Tatsächlich aber hat King Kong in dem Film aus den 30er-Jahren oft die gleiche Haltung. Sie galt damals wohl als sehr maskulin. Ich habe meinem Affen einen Kranz aufgesetzt, um ihm etwas Märchenhaftes zu verleihen. Jetzt sieht er aus wie ein Wanderer im Wald.“

Weitere Bilder und Informationen zum Hintergrund der Serie Last Paradise von Ekaterina Sevrouk finden Sie in der soeben erschienenen LFI 5/2018.
Text und Bild: © Ekaterina Sevrouk

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© Bernhard Müller

Ekaterina Sevrouk wurde 1975 in Moskau geboren und ist ein Kind der Kunst. Ihre Liebe zur Malerei findet immer wieder Ausdruck in ihren fotografischen Arbeiten. Sie studierte an der Neuen Schule für Fotografie Berlin und war 2017 mit ihrer Serie Fremd bin ich eingezogen Finalistin beim Leica Oscar Barnack Award. Mehr

 

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