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09.03.2018

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Jonas Wresch war November 2017 für den Stern fünf Tage lang im Camp Marmal, in dem die Nato-Mission „Resolute Support“ im Norden Afghanistans stationiert ist. Zu ihr gehören etwa 900 deutsche Soldaten und 60 Ausbilder aus mehreren Ländern, die das afghanische Militär im nahegelegenen Camp Shaheen für den Kampf gegen die Taliban ausbilden sollen.

Auf dem ersten Bild sieht man Soldaten auf einem Feld hocken. Was passiert dort gerade?
Das sind Soldaten der afghanischen Luftwaffe bei einer Schießübung von Kampfhelikoptern. Viele Soldaten sind schlecht ausgebildet und müssen erst einmal lernen, mit Karte und Kompass richtig umzugehen. Wie sie dort etwas desorientiert in der Einöde hocken, hat diese Situation für mich gut symbolisiert.

Auf dem nächsten Bild sieht man eine Band deutscher Soldaten?
Das ist sonntags in der Kirche beim Camp-Gottesdienst. Ich fand das schon befremdlich, da man das Soldatensein und andere Menschen töten so wenig mit christlicher Nächstenliebe verbindet.

Hatten Sie Kontakt zur einheimischen Bevölkerung?
Kaum, denn die Camps sind von der Außenwelt abgeschnitten. Einmal saßen wir in einem riesigen gepanzerten Fahrzeug und ein Soldat erklärte mir den Zielmechanismus anhand eines Menschen im Fadenkreuz. Als wir uns näherten, sah ich einen Schäferjungen, der uns zaghaft winkte. (Anm. der Red.: letztes Bild)

Wie ist Atmosphäre in dem Camp?
Als Journalist ist es dort ein bisschen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Man ist eingesperrt in einem Mikrokosmos, bekommt drei Mal am Tag „All you can eat“. Und vor den Mauern des Camps tobt ein Sturm, den die Afghanen in einer Nussschale durchqueren.

Gibt es besondere Sicherheitsvorkehrungen?
Im Camp Shaheen gab es im März 2017 einen schweren Taliban-Anschlag, bei dem über 100 Soldaten ums Leben kamen. Daher dürfen Europäer das Camp ihrer Ausbildungspartner nur schwer bewaffnet und in Begleitung von drei „Guardian Angels“ betreten – sie bewegen sich quasi im Camp wie auf feindlichem Gebiet.

Hatten Sie Auflagen von der Bundeswehr?
Unser Protagonist war von der Bundeswehr ausgewählt, aber er hat sehr offen geredet. Der Stern arbeitet ja nicht mit Bildabnahmen. Überhaupt darf man mit jedem reden, da ja auch keine Namen genannt werden.

Warum haben Sie sich bei diesem Auftrag für die Leica Q entschieden?
Ich wollte die Kamera dabeihaben, weil sie den Vorteil hat, dass sie flexibel und superleicht ist. Man kann intuitiver und unmittelbarer damit fotografieren. Ich hatte aber zusätzlich die M dabei, weil ich für manche Motive einfach ein 50er-Objektiv brauche.
Afghanische Soldaten bei einer Übung © Jonas Wresch
Deutscher Chor beim Camp-Gottesdienst © Jonas Wresch
Afghanischer Soldat vor dem Camp © Jonas Wresch
Drei Mal am Tag ”All you can eat" © Jonas Wresch
Helikopterübung © Jonas Wresch
Afghanischer Hirte © Jonas Wresch
©KienHoangLe

Jonas Wresch

Jonas Wresch wurde 1988 in Bad Dürkheim geboren. Nach seinem Abitur im Jahr 2007 absolvierte er ein sechsmonatiges Praktikum als Fotograf bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 2015 schloss er das Studium des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie an der Fachhochschule Hannover ab. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Festivals auf der ganzen Welt ausgestellt. Jonas Wresch ist Mitglied der Agentur Focus. Im Jahr 2016 erhielt er den Freelens Award und war von Juli 2016 bis Juni 2017 Stern-Stipendiat.

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