How did punk do it?!Suspect! Device

2. April 2015

Auf dem Kolga Tbilisi Photo Festival 2015 präsentiert Kuratorin Tina Schelhorn Bilder des amerikanischen Fotografen Chris Suspect. Im Interview spricht der Fotograf über die Musik, Fotofestivals und seine Vorfreude auf Georgien.
Auf dem Kolga Tbilisi Photo Festival 2015 präsentiert Kuratorin Tina Schelhorn Bilder des amerikanischen Fotografen Chris Suspect. In seiner Serie Suspect Device! How did punk do it? zeigt er die Punkszene von Washington D.C. – vier Jahre lang fotografierte er für das Projekt auf Partys, Konzerten, in Clubs und den umliegenden Straßen die Szene. Im Interview spricht er über die Musik, Fotofestivals und seine Vorfreude auf Georgien.


Was bedeutet Ihnen die Ausstellung in Georgien?

Ich bin begeistert, dass meine Arbeiten für das Kolga Tbilisi Photo Festival ausgesucht wurden. Tina Schelhorn von der Galerie Lichtblick in Köln hat die Ausstellung von mir, Richard Bram und Saul Robbins kuratiert. Sie hat einen unglaublich guten Geschmack und ich bin mir sicher, dass die Ausstellung fantastisch wird. Und ich freue mich schon darauf, ein paar Tage mit ihr und Richard verbringen zu können und darauf, auch Saul endlich kennenzulernen. Richard und ich geben einen Workshop zur Street Photography, auf den ich mich schon sehr freue. Es wird eine einmalige Möglichkeit, Georgien und seine Kultur durch die Arbeiten einheimischer Fotografen kennenzulernen. Ich bin mir sicher, dass sie mir auch ein paar Foto-Spots in Tiflis zeigen können, die Touristen normalerweise verborgen bleiben. Und nach diesem engen Terminplan freue ich mich schon auf die berühmten Schwefelbäder im Stadtteil Abanotubani.


Auf welche Ihrer Bilder können sich die Besucher des Festivals freuen?

Gezeigt wird eine Auswahl von 18 Bildern aus meinem Bildband Suspect Device. Die Bilder dokumentieren die letzten 4 – 5 Jahre der Punk- und Hardcoreszene in Washington D.C. Mein Ziel war es, dass die Bilder aussehen wie Erinnerungen an meine Jugend in den 1980er-Jahren, als ich selber regelmäßiger Gast auf Punk-Konzerten war. Gleichzeitig sind sie der Beweis dafür, dass sich diese ursprüngliche Jugendbewegung über die Zeit retten konnte und mittlerweile einen festen Platz in der Musikgeschichte eingenommen hat.


Was erwarten Sie von dem Festival?

Ich war bisher noch nie in Georgien – ich bin mir also noch nicht hundertprozentig sicher, was mich dort erwartet. Was ich sagen kann ist, dass das Team des Festivals bereits eine wirklich gute Arbeit gemacht hat und es mir eine Freude war, mit ihnen zu arbeiten. Während der Vorbereitungen wurde jedes kleinste Detail bedacht – ich glaube es wird ein großartiges Festival.


Welches andere Festival können Sie empfehlen?

Ich habe bisher kaum Erfahrungen auf Fotofestivals außerhalb der USA sammeln können, aber die Photoszene in Köln mit dem Photobook Museum von Markus Schaden war erstklassig. Ich habe noch nie eine bessere Ausstellung von Fotobüchern gesehen. In den USA kann ich das Look3 – Festival of the Photograph in Charlottesville, Virginia, empfehlen. Hier wird im wahrsten Sinne des Wortes die gesamte Innenstadt in einen riesigen Ausstellungsraum verwandelt und es gibt Künstlergespräche mit großartigen Fotografen. Ich glaube dieses Jahr ist Larry Fink eingeladen, da freue ich mich schon drauf. Und zu guter Letzt kann ich als Kunstfestival noch die Art Basel Miami Beach empfehlen. Dort gibt es so viel zu entdecken, unternehmen und zu fotografieren, dass die Veranstaltungswoche kaum ausreicht.


Einmal abgesehen von dem Festival, gibt es noch andere Orte in Georgien, die Sie gerne besuchen würden?

Ich würde gerne einmal nach Batumi und an die Schwarzmeerküste. Ich habe gehört, dass der Wein aus der Region besonders gut sein soll. Und ich bin gespannt, ob es in Georgien auch eine Punkszene gibt. Im Internet lässt sich so etwas nicht besonders gut recherchieren. Ich freue mich immer darauf, die Musikszenen in fremden Ländern kennenzulernen, und vielleicht finde ich ja in Georgien etwas ganz neues.


Das Kolga Tbilisi Photo Festival findet vom 1. bis zum 15. Mai 2015 in Georgien statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kolga.ge.
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