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16.07.2021

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Heute wird er 95 Jahre alt – der Grandseigneur der deutschen Fotografie. Er war ab den 1950er-Jahren einer der stilbildenden Modefotografen seiner Zeit, brachte neuen Schwung in die verstaubten Modeillustrierten, und spätestens seit seiner Zusammenarbeit mit dem Magazin Brigitte, das in den 1960er-Jahren heute unvorstellbare Millionenauflagen erreichte, waren seine Modeinszenierungen kaum zu übersehen. Seine Aufnahmen entstanden nicht nur in seinem Studio im legendären Bunker auf dem Hamburger Heiligengeistfeld, den er zu einem modernen Dienstleistungszentrum für alle fotografischen Bereiche ausbaute, sondern auf der ganzen Welt. Die meiste Zeit des Jahres war er unterwegs, pendelte zwischen Hamburg und New York, wo er seine Leidenschaft für das Sammeln von Fotografien entdeckte. Mit Glück und Kennerschaft konnte er in wenigen Jahrzehnten eine international hochkarätige Sammlung zusammenstellen, die in Deutschland ihresgleichen sucht.

Und so steht heute sein Name nicht nur für sein eigenes fotografisches Werk, sondern auch für die riesige Sammlung, die er zu Teilen unter dem Titel Das Bild des Menschen in der Fotografie in das von ihm initiierte Haus der Photographie, die Südhalle der Hamburger Deichtorhallen, gab, und die in weiteren Teilen von der im Jahr 2000 gegründeten Stiftung F. C. Gundlach betreut wird. Die Fotografie hat sein langes Leben auf vielen Ebenen bestimmt, nicht nur als Fotograf und Sammler, sondern auch als Galerist, Kurator, Hochschullehrer, als Stifter – oder wie er es gern ausdrückt: als „Anstifter“. Mit einem feinmaschigen Netzwerk von Kontakten und Beziehungen hat er für die Fotoszene in Deutschland bleibende Spuren hinterlassen, nicht nur in Hamburg.

Ob sensibles Porträt von Romy Schneider, ob kühne Modeaufnahme oder spannendes Reportagebild: Viele seiner Motive sind längst zu fotografischen Ikonen geworden. Bei seinen Kameras war er nie wählerisch. Ob Rolleiflex, Leica oder Hasselblad: Die Qualität der Technik war nur die Voraussetzung für das unvergleichlich beste Bild. Vor fünf Jahren haben wir F. C. Gundlach als Leica Klassiker im LFI-Magazin vorgestellt. Damals konnte er sehr lebhaft über die einzelnen Stationen und Bildserien berichten. Mittlerweile lebt der Fotograf sehr zurückgezogen, doch ab und zu besucht er sein eigenes Archiv – und dann kommen auch bei ihm für einen Moment die Erinnerungen zurück. Dem Publikum bleibt sein Bilderschatz. Motive, die nicht nur großartige Porträts und Modeinszenierungen enthalten, sondern heute auch als Chronik der frühen Bundesrepublik zu lesen sind. Glückwunsch, F. C. Gundlach!
(Ulrich Rüter)

Die Ausstellung F. C. Gundlach at Work wird zu Ehren seines Geburtstages in der Elbschloss Residenz Hamburg vom 18.07. bis 17.10. gezeigt.
Termine für den Ausstellungsbesuch sind unter Beachtung der aktuellen Corona-Maßnahmen vorab zu vereinbaren (Elbschloss Residenz, Eingang Elbschloßstraße 11, 22609 Hamburg, Tel. 040 819 91 10).
F.C. Gundlach, Hamburg 2013 © Esther Haase
Zocker auf der Pferderennbahn, Hongkong 1961, in: Film und Frau 14/1961
Verkehrspolizist in der City, Hongkong 1961, in: Film und Frau 14/1961
„Aberdeen, die Stadt der Dschunken und Sampans“, Hongkong 1961, in: Film und Frau 14/1961
The other Romy, Romy Schneider, Hamburg 1961, in: Film und Frau 11/1962 und in twen 7/1961
„Op Art-Fashion“, Cathee Dahmen, Pepitakleid von Falke, Hamburg 1969, in: Falke Fashion 1969
232: „Auf den Gleisen“, Hamburg 1968
„In der Hafenkneipe am Baumwall“, Modereportage für Nino, Hamburg 1958
„Am Baumwall“, Modereportage für Nino, Hamburg 1958
Bernadette, Kleid von Lanvin, Paris 1966, in: Annabelle 8/1966
© F.C. Gundlach Foundation

F.C. Gundlach

F. C. Gundlach, geboren am 16. Juli 1926 in Heinebach. Bereits mit zehn Jahren bekam er seine erste Kamera geschenkt: eine Agfa Box. Nach der Ausbildung in Kassel startete seine Karriere als Bildjournalist in Stuttgart. Diese ersten Erfahrungen blieben in Form von Bildaufbau und Reportagecharakter auch bei allen späteren modefotografischen Serien erhalten. 1950 konnte er erstmals seinen Sehnsuchtsort Paris besuchen. In der französischen Metropole war er Gast der glanzvollen Parcours der Haute Couture, und dort entfaltete sich seine modefotografische Bildsprache. Ab 1956 in Hamburg. Der kluge Exklusivvertrag mit der Lufthansa, sich Honorare in Flugmeilen auszahlen zu lassen, eröffnete ihm wenige Jahre später Location-Reisen um die ganze Welt. Das von ihm gegründete Dienstleistungszentrum PPS. Professional Photo Service verschaffte ihm die nötige Freiheit, die Fotografie auch als einer der ersten deutschen Galeristen und Sammler zu fördern. Neben vielen Ehrungen und Auszeichnungen war die Gründung des Hauses der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen 2003 ein entscheidender Höhepunkt seiner vielfältigen fotografischen Initiativen.

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