Stella Polaris*

5. Juli 2015

Vivian S. Laux-Eggert eröffnete im Rahmen der Triennale der Fotografie in Hamburg die Galerie Visulex. Im Interview präsentiert sie das Projekt und erzählt, wie in ihrem Wohnhaus eine Galerie entstand.
Vivian S. Laux-Eggert eröffnete im Rahmen der Triennale der Fotografie in Hamburg die Galerie Visulex. Ihre Eröffnungsausstellung Stella Polaris* Ulloriarsuaq zu einem von Nomi Baumgartl initiierten Fotoprojekt ist noch bis zum 18. Juli 2015 zu sehen. Im Interview präsentiert sie das Projekt und erzählt, wie in ihrem Wohnhaus eine Galerie entstand.


Für die Ausstellung Stella Polaris* Ulloriarsuaq haben Sie eine Galerie eröffnet – können Sie uns ein wenig über die Räume und die Ausstellung erzählen?


Stella Polaris Ulloriarsuaq – Das leuchtende Gedächtnis der Erde ist ein global angelegtes Fotokunst- und Filmprojekt, das in magischen Momentaufnahmen die ausgeleuchteten Eisberge und Gletscher Grönlands dokumentiert und zugleich auf die Vergänglichkeit dieser Welt durch die rapide fortschreitende Eisschmelze hinweist.
Das Projektteam, das sich aus Nomi Baumgartl (Fotografin und Initiatorin), Sven Nieder (Fotograf), Yatri N. Niehaus (Filmregisseur) und Laali Lyberth (Koordination Grönland) zusammensetzt, hat im November 2012 und Februar 2013 unter extremen Wetterbedingungen diese Lichtgemälde geschaffen und damit eine bewusstseinsbildende Brücke zwischen Kunst, Kultur und Wissenschaft geschlagen.

Das Motto der Triennale der Photographie „The Day will come“ passte perfekt zu dem Projekt. Doch wir waren spät dran und so schlug ich vor, in einer eigenen Galerie die Ausstellung als Satellite Show für die Triennale anzumelden. Das Ergebnis ist The Day will come when the Ice has melted: Stella Polaris* Ulloriarsuaq – Das leuchtende Gedächtnis der Erde. Die Galerie Visulex befindet sich im Souterrain unseres Wohnhauses. Ich war besorgt, dass die Räumlichkeiten als nicht adäquat empfunden werden. Aber mit Beratung und Hilfe von Bekannten wurde daraus, wie Nomi Baumgartl bei der Eröffnung sagte, „ein Schmuckkästchen, in dem die Bilder wie Juwelen strahlen.“ Das Konzept besteht darin, eine Eishöhle nachzuempfinden, in der die Bilder durch abgedunkelte Räume mit Spotbeleuchtung in den Vordergrund gestellt werden.


Wie entstand der Kontakt zu Nomi Baumgartl?

Christoph Quarch, den ich auf einer seiner philosophischen Reisen kennenlernte, knüpfte den Kontakt zum Stella-Polaris*-Team. Christoph ist Philosoph und Autor der Begleittexte im Bildband Stella Polaris* Ulloriarsuaq. Ich bin Marketingfachfrau mit starkem Interesse an Fotografie. Ich habe das Team dann auf der Photokina 2014 kennenlernt. Wir waren uns schnell einig, dass Marketing eine verstärkte Rolle spielen muss, um die Botschaft der Bilder zu verbreiten und ich übernahm die Marketingaufgaben für die Ausstellung in der Leica Gallery L.A. im Dezember 2014.


Was macht die Faszination Grönlands aus?

Grönland ist uns geografisch so nah und doch wissen wir sehr wenig darüber. Wir sehen es eher als eine gewaltige Eiswüste und nicht als einen Lebensraum. Jedoch erlebt man dort die extremsten Veränderungen durch die Klimaerwärmung weltweit. Die sich drastisch verändernde Umwelt zwingt den Einheimischen in kurzer Zeit einen völlig neuen Lebenswandel auf. Diese klimakritischen Aspekte werden auf zwei Aufnahmen desselben Gletschers sichtbar, die aus der gleichen Perspektive im November 2012 und Februar 2013 entstanden. Mitten im arktischen Winter ist der Gletscher kollabiert. Und existiert heute vielleicht nur noch als „leuchtendes Gedächtnis“.

Angaangaq Angakkorsuaq, Schamane und Mentor des Projekts, der sich auf der ganzen Welt für den Erhalt der Umwelt einsetzt, gab dem Projekt diese Worte mit auf den Weg: „Nur indem wir das Eis in den Herzen der Menschen schmelzen, hat der Mensch die Chance, sich zu verändern und anzufangen, sein Wissen weise anzuwenden.“


Ein Interview mit Nomi Baumgartl und Sven Nieder finden Sie auch auf dem Leica Blog: www.blog.leica-camera.com.

Den 184 Seiten starken Bildband zum Projekt Stella Polaris* Ulloriarsuaq erhalten Sie unter: www.stella-polaris.org.
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