Von Hippies, Nonnen und Akrobaten

Thomas Hoepker

17. Juni 2024

Die Leica Galerie Frankfurt zeigt bis zum 22. Juni 2024 Aufnahmen des legendären Magnum-Fotografen Thomas Hoepker.
Die Ausstellung MitMenschen – Von Hippies, Nonnen und Akrobaten zeigt einen wichtigen Teil des fotografischen Lebenswerkes von Thomas Hoepker. Im Mittelpunkt steht der Mensch, der mit seinem facettenreichen Alltag die unterschiedlichsten Situationen und Begebenheiten erzählt und dessen visualisierte Geschichten sich manchmal wie ein Buch lesen lassen. Die größtenteils unbekannten Bilder wurden im vergangenen Sommer in seinem Archiv „wiederentdeckt“.
 
Als Fotoreporter ist Thomas Hoepker rund um den Globus gereist, hat Elend, Armut und Hungersnöte dokumentiert, aber auch die Schönheit der Natur und des menschlichen Daseins. Hoepkers Interesse gilt fortwährend dem Menschen und gesellschaftlichen Themen. Er ist ein Humanist, dessen fotografischer Ansatz oft mit der „concerned photography“, der sozialdokumentarischen Fotografie, in Verbindung gebracht wird. Sein stets wachsamer und sensibler Blick, folgt politisch, sozialkritisch motivierten Bildern, in denen auch eine gute Portion Humor ihren Platz haben darf. Doch niemals stellt er Menschen bloß, er begegnet Ihnen mit dem nötigen Respekt. Der Zufall fungiert bei seiner fotografischen Arbeit als Impulsgeber, sie bildet die Wirklichkeit ab, die oftmals Ironie und Witz miteinfängt.
 
Die präsentierten Bilder zeigen meist Alltagsszenen, lustige Situationen oder Personen, Landschaften, skurrile Architekturen oder einfach nur grafische Situationen.Eines machen die Bilder besonders deutlich: Sie zeigen einen Fotografen hinter der Kamera, der es versteht mit einer durchdachten Bildkomposition, stilistisch humorvoll, subtil und relativ unaufgeregt Abbilder der Gesellschaft festzuhalten. „Unsere Aufgabe besteht darin, aus dem Wirrwarr des Alltags sehenswerte Augenblicke herauszugreifen.“ (Thomas Hoepker)
Katrin Ullmann
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Thomas Hoepker

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Thomas Hoepker © Arne Wesenberg
© Arne Wesenberg

1936 in München geboren. Frühe Erfolge und Auszeichnungen. 1960 wird er Bildreporter bei der Münchner Illustrierten, ab 1962 Redaktionsmitglied bei Kristall, ab 1964 für den Stern tätig. Neben Schwarzweißaufnahmen kann Hoepker für die Magazine bereits früh auch Farbbilder realisieren; auch hierbei ist seine Leica ein unentbehrliches Arbeitsinstrument. Ab den 1970er-Jahren arbeitet er auch als Kameramann und realisiert zahlreiche Dokumentar- und Fernsehfilme. 1976 zieht Hoepker nach New York, von 1978 bis 1981 ist er Executive Editor der amerikanischen Geo-Ausgabe. Zurück in Hamburg, ist er als Art Director in der Stern-Chefredaktion tätig. 1989 wird er das erste deutsche Mitglied der renommierten Agentur Magnum Photos; von 2003 bis 2007 ist er ihr Präsident. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Filmemacherin Christine Kruchen, entstehen weiterhin Dokumentarfilme. Hoepker lebt in New York und Berlin. Zahlreiche Auszeichnungen (u. a. 1968 Kulturpreis der DGPh). 2005 Stiftung mehrerer Tausend Fotografien an das Fotomuseum im Stadtmuseum München. 2014 wurde Hoepker mit dem Leica Hall of Fame Award geehrt. Mehr

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