Mein M6-Bild: Nomade im Staubsturm

Sven Zellner

27. Dezember 2022

Selbst mitten in der Wüste ergeben sich zuweilen fotografische Überraschungen, wie Sven Zellner zu erzählen weiß.
„Den Tag vor diesem Foto habe ich mit Goldsuchern in der Nähe von Tsogt-Ovoo verbracht, um ihr Vertrauen zu gewinnen – zunächst, ohne sie zu fotografieren. Die meisten Goldsucher waren Nomaden und schämten sich dafür, in der Erde zu graben. Es brauchte etwas Zeit und Geduld, aber es war der Anfang für meinen Fotoessay über die Goldgräber in der Gobi (Ninjas) und meinen Dokumentarfilm Preis des Goldes.

Am Nachmittag des zweiten Tages fuhren wir weiter Richtung Dalandsadgad. Urplötzlich zogen schwarze Wolken auf, und ein Sturm braute sich zusammen. Der Wind wirbelte so viel Staub auf, dass man kaum noch sehen konnte. Plötzlich tauchte ein Mann vor uns auf, der traditionelle mongolische Kleidung (Deel) und Stiefel trug. Ich machte dieses Foto von ihm und dann auch weitere Sturmbilder von Nomaden, die plötzlich mit Motorrädern vorbeifuhren. Wir verloren uns in dem tosenden Sturm sofort wieder aus den Augen … Erst einige Zeit später begegnete ich ihm erneut, als er auf einem Pferd davonritt.“
Text und Bild: © Sven Zellner
EQUIPMENT: Leica M6 mit Elmarit-M 1:2.8/28 Asph

Sven Zellner+-

© Gunsmaa Tsogzol
© Gunsmaa Tsogzol

Zellner studierte Bildgestaltung und Kinematographie an der HFF München und veröffentlichte seinen ersten Fotoband im Alter von 22 Jahren. Er ist Director of Photography von Filmen wie Walchensee Forever unter der Regie von Janna Ji Wonders sowie Schwarze Milch und Schau mich nicht so an unter der Regie von Uisenma Borchu. Er feierte sein Kino-Dokumentarfilmdebüt als Regisseur von Preis des Goldes. Seine Fotos erschienen unter anderem in GEO, DIE ZEIT, Das Magazin und Terra Mater. Mehr

 

Mein M6-Bild: Nomade im Staubsturm

Sven Zellner