Dreams The Black Sea
Dreams The Black Sea
Suzan Pektaş
3. Juli 2020
Suzan Pektaş: Ich hatte das Gefühl, dass die Region um das Schwarze Meer im Gegensatz zu der des Mittelmeers oft vernachlässigt wird. Ich fühle mich ihr hingegen sehr verbunden und sehe mich in der Lage, ihre verborgenen Gesichter zu fotografieren, indem ich mit einem Hauch von persönlicher Mystik und Spiritualität in die verschiedenen kulturellen Schichten der Gegend eintauchte.
Sie haben auch Mitglieder Ihrer Familie und Freunde in die Serie aufgenommen. Aus welchem Grund?
Als ich nach so vielen Jahren mein Geburtsland besuchte, wollte ich meine persönliche Geschichte neu erschaffen, meine Erinnerungen durch einen ausgeklügelten Akt des Erinnerns, Vorstellens und Wiedererschaffens wieder aufleben lassen. Einschließlich meiner Familie, meiner Freunde, sogar meiner Freunde aus der Kindheit, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Es war eine einzigartige Erfahrung für uns alle. Es war ein Austausch von Erinnerungen, von einem Geist, den wir vermissten, und von unseren Herzen.
Werden Sie wieder an das Schwarze Meer zurückkehren oder sehen Sie die Serie als beendet an?
Nein, es ist ein laufendes Projekt. Ich möchte noch Russland und Abchasien besuchen. Ich habe auch vor, nach Bulgarien zurückzukehren, um mich mit den Freunden meines Großvaters vom Theater zu treffen und mir seine Geschichten einmal von ihnen erzählen zu lassen. Als nächstes möchte ich mich auch mehr auf die fortschreitende Urbanisierung des gesamten Schwarzmeerbeckens konzentrieren.
Das gesamte Interview mit Suzan Pektaş und ihr Portfolio finden Sie in der aktuellen LFI 05.2020.
Suzan Pektaş+-
Die Fotografin mit bulgarischen Wurzeln entwickelte ihre Leidenschaft für visuelle Ausdrucksformen während der Hochschulzeit. Seit 2015 erforscht sie verschiedene Formen der Fotografie am Schnittpunkt von bildender Kunst und Dokumentation. Ihre aktuellen Projekte konzentrieren sich auf die Identität des Individuums in Beziehung zu seiner Umwelt und befassen sich vor allem mit Frauen, städtischer Transformation und Immigration. Pektaş lebt und arbeitet in Istanbul. Mehr