Taxi zur Freiheit

Serena De Sanctis

3. November 2014

„Auf dem Bild sehen wir Rupa an einer Tankstelle in Mumbai. Rupa hat sich von ihrem gewalttätigen und alkoholabhängigen Mann scheiden lassen und lebt nun in einem Frauenhaus. Sie liebt das Taxifahren und ist froh, nun endlich frei zu sein.“
„Vergewaltigungen sind immer noch weit verbreitet in Indien – das Land hat eine der höchsten Raten sexuellen Missbrauchs weltweit. Als eine 23-jährige Studentin in Dehli einer brutalen Massenvergewaltigung zum Opfer fiel, wurde erstmals auch die internationale Presse auf die Gewalt gegen Frauen in Indien aufmerksam.

Als Reaktion begann das Taxiunternehmen Viira Cabs aus Mumbai zusammen mit der Frauenrechtsorganisation Azad Foundation Frauen zu Taxifahrerinnen auszubilden. Auf der einen Seite können die Fahrerinnen durch den Job wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen - gleichzeitig bieten sie alleinreisenden Frauen die Möglichkeit, einen Fahrtdienst eigens für Frauen in Anspruch zu nehmen und sicher ans Ziel zu kommen.

Die Rolle der Frau in der indischen Gesellschaft ist seit jeher prekär. Mit meinem Projekt möchte ich zeigen, wie Arbeit Frauen zu einem würdevollerem Leben verhelfen kann. Begonnen habe ich mit meiner Arbeit im Jahr 2013, kurz nach der brutalen Vergewaltigung in Dehli. Als Frau fühle ich mich dazu verpflichtet, auf die Situation der indischen Frauen und auf die Komplexität ihrer Unterdrückung aufmerksam zu machen.

Auf dem Bild sehen wir Rupa an einer Tankstelle in Mumbai. Rupa hat sich von ihrem gewalttätigen und alkoholabhängigen Mann scheiden lassen und lebt nun in einem Frauenhaus. Sie liebt das Taxifahren und ist froh, nun endlich frei zu sein.“

Serena De Sanctis+-

1982 in Rom geboren, zog De Sanctis 2003 für ihr Fotografiestudium nach Barcelona. Zehn Jahre blieb sie in Spanien, bevor sie für ihr aktuelles Projekt nach Indien zog. 2013 war sie Finalistin von Leica Talent Italia. Ihre Arbeiten werden weltweit publiziert und ausgestellt. Mehr

 

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