Lebenslange Leidenschaft

Sabine Weiss

4. September 2024

Vom 6. September bis 24. November 2024 präsentiert f3 – freiraum für fotografie in Berlin die Ausstellung Sabine Weiss. A Photographer’s Life.
Sabine Weiss gehört zu den wichtigsten Repräsentantinnen der französischen humanistischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Ihre Karriere umspannt mehr als sieben Jahrzehnte. Die humanistische Fotografie, welche im Kern die Philosophie der Aufklärung mit sozialdokumentarischer Praxis verband, entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Fotografen wie Robert Doisneau, Willy Ronis und Brassaï waren berühmte Vertreter. Ob Reportage, Illustrationen, Mode, Werbung, Künstlerporträts oder persönliche Arbeiten: Sabine Weiss sah alle Bereiche der Fotografie als Herausforderung an, als Vorwand für Begegnungen und Reisen, als Mittel zum Leben und als Selbstausdruck.
 
Die Ausstellung Sabine Weiss. A Photographer’s Life, an der die Autorin bis zu ihrem Tod mitgewirkt hat, berichtet von dieser lebenslangen Leidenschaft und beleuchtet die Schwerpunkte eines Werks, das sich rund um das menschliche Sein entwickelt. Anhand von Originalabzügen, Archivdokumenten und Filmen zeichnet sie das Porträt einer Fotografin, die von einer unstillbaren Neugier auf andere Menschen angetrieben wurde, sei es in Frankreich, wo sie sich 1946 niederließ, in den USA oder auf ihren unzähligen Reisen durch ganz Europa.
Katrin Ullmann
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Sabine Weiss

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Sabine Weiss©Lily Franey
© Lily Franey

Geboren 23. Juli 1924 als Sabine Weber in Saint-Gingolph, Schweiz. Nach ihrer Lehre im renommierten Atelier Boissonnas in Genf zog sie 1946 nach Paris. Sie arbeitete zunächst als Assistentin des Modefotografen Willy Maywald; ab 1949 war sie als freischaffende Fotografin tätig. 1950 heiratete sie den amerikanischen Künstler Hugh Weiss (1925–2007). Sabine Weiss wurde 1952 Mitglied der Fotoagentur Rapho und arbeitete für zahlreiche nationale und internationale Magazine. Die Wiederentdeckung des schwarzweißen Frühwerks in Ausstellungen seit den späten 1970er-Jahren wurde von neuen Arbeiten begleitet, die auf zahlreichen Weltreisen entstanden. Bevorzugt arbeitete sie mit einer Leica und einer Rolleiflex. 2017 wurde die Fotografin, die längst einen französischen Pass besaß, von der Swiss Photo Academy für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Am 28. Dezember 2021 verstarb sie in Paris. Ihr Nachlass wird von Photo Elysée in Lausanne betreut und umfasst rund 160 000 Negative, 7000 Kontaktbögen, 8000 Prints, 46 000 Diapositive und umfangreiches Dokumentationsmaterial. Mehr

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