„Ich konnte ihre Gefühle am eigenen Leib spüren.“
„Ich konnte ihre Gefühle am eigenen Leib spüren.“
Pietro Baroni
12. Januar 2018
© Pietro Baroni
Wie haben Sie die Protagonisten für diese Serie gefunden?
Ich habe sie durch einen offenen Anruf auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken gefunden. Ich habe die Leute gebeten, zu einem Porträtprojekt zu kommen, ohne weitere Informationen zu geben. Als sie kamen, bat ich sie, in eine entspannte Stimmung zu kommen.
Wie haben Sie es geschafft, am Set eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen?
Da waren nur ich und die Person, die fotografiert wurde. Kein Assistent. Alle Lichter außer meinem Blitz waren ausgeschaltet. Der Raum war schön warm. Das Shooting fand nicht im Studio, sondern bei einem Freund statt. Ich fand es dadurch intimer und für das Projekt geeignet.
Können Sie Ihr Vorgehen genauer beschreiben?
Ich sagte zu ihnen: „Du bist allein, ich bin nicht hier. Bitte denk an deine Ängste. Nur du kannst jetzt wissen, was dir in den Sinn kommt.“
Nach einigen Minuten bat ich sie, ihre verborgensten Gedanken zu „leben“. Nach etwa 15 Minuten begannen einige Menschen zu weinen, andere hatten Schwierigkeiten zu atmen. Jede Sitzung dauerte circa eine halbe Stunde. Das Poträtieren von 44 Personen in drei Tagen war sehr intensiv für mich. Ich konnte ihre Gefühle am eigenen Leib spüren.
Mit welcher Technik haben Sie diesen besonderen Look erzeugt?
Ich habe diese Bilder mit der Leica S und dem Summarit-S 1:2,5/70 mm Asph gemacht. Um die Hautstruktur deutlicher zu machen, habe ich einen grünen Filter benutzt.
Pietro Baroni+-
Der in Italien geborene Fotograf Pietro Baroni untersucht in seiner Arbeit soziale und geschlechtsspezifische Fragen in unserer Gesellschaft. Seine künstlerische Forschung erforscht das Selbst, erkundet seine Beziehung zur Welt und zum sozialen und natürlichen Raum, der den Menschen umgibt. Mehr
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