Behind the Scenes: New York

Phil Penman

23. Februar 2024

Die pulsierende Metropole steckt voller Herausforderungen. Doch genauso groß ist die Belohnung, wenn man sich darauf einlässt. 
New York kann auf vielen Ebenen überfordern, das weiß der Fotograf Phil Penman nur allzu gut. Und doch liebt der gebürtige Brite die Stadt mit jeder Faser seines Körpers. Im Interview verrät er seine bevorzugten Zeiten für fotografische Streifzüge, spricht über das Equipment, das er verwendet und diskutiert die Rolle von Emotionen in der Street Photography.

LFI: Ihre Bilder zeigen New York von einer eher ruhigen Seite. Wie gelingt es Ihnen, solch einzigartige Momente in einer so hektischen Stadt einzufangen? 
Phil Penman:
Ich wache normalerweise um vier oder fünf Uhr morgens auf und gehe auf die Straße. Eine Freundin und Fotografin namens Ami Vitale sagte einmal zu mir, dass die Menschen zu dieser Zeit eher bedacht und zielstrebig unterwegs sind. Dem kann ich nur zustimmen. Die Menschen bewegen sich im Allgemeinen viel ruhiger. Die Straßen können zu dieser Zeit fast schon gespenstisch still sein, vor allem, wenn man sich von den typischen Orten fernhält, zu denen sich die meisten Touristen hingezogen fühlen. Ich habe diese Zeit zu lieben gelernt. Auch für meine beruflichen Reisen um die Welt habe ich mir diese Zeit angewöhnt. Man lernt eine andere Seite der Stadt kennen, die die meisten nicht zu sehen bekommen.

Welche Rolle spielen Emotionen und persönliche Beziehungen zu den Szenen, die Sie fotografieren?
Eine sehr große! Ein Foto, das man macht, sollte immer etwas extrem Persönliches sein. Was nützt es, wenn man nur kopiert, was jemand anderes schon gemacht hat? Es ist zwar gut, von anderen zu lernen, aber man muss auch seinen eigenen Stil entwickeln und der Welt zeigen, wer man ist. Heutzutage sind wir von Millionen von Bildern umgeben. Wie hebt man sich also ab? Ganz einfach: Bleiben Sie sich selbst treu, und haben Sie keine Angst zu scheitern. Das ist zwar kein Garant für Erfolg, aber man kann mit dem Bewusstsein leben, dass man keine Kompromisse eingegangen ist. Viele meiner persönlichen Beziehungen sind entstanden, weil ich jemanden nicht fotografiert, sondern einfach nur zugehört habe. Ich habe immer gesagt: „Die Erfahrung, die man während des Fotografierens macht, ist wichtiger als das Bild selbst.“ Es sind auch die Bilder, die man nicht macht, die einen selbst definieren.

Welchen Stellenwert haben Leica-Kameras in Ihrer Arbeit? Gibt es bestimmte Eigenschaften, die Sie bevorzugen?
Ich habe 2004 mit angefangen, mit Leica zu arbeiten. Das war meine Flucht vor der Arbeit. Sicherlich haben viele Kamerahersteller ganz schöne Kameras, aber bei Leica stechen die Einfachheit der Bedienung und der Look, den ich mit den Objektiven erzielen kann, hervor. Bei keiner anderen Marke, die ich kenne, kann ich sagen: „Ich möchte meinen Look ändern, vielleicht sollte ich einmal ein 75er Noctilux ausprobieren.“ Ich weiß noch, wie ich dieses Objektiv kaufte und mich alle fragten, wie ich diesen Look mit meinen Bildern hinbekomme. Man muss aber auch kein Vermögen für einen tollen Look ausgeben: Ich habe in viele R-Objektive investiert, die ebenfalls großartige Fotos machen. Jedes Objektiv hat seine eigenen Merkmale. Und was die Kamera betrifft? Ich fotografiere mit der M11 Monochrom. Sie ist mein Baby.
Danilo Rößger
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Phil Penman
EQUIPMENT: Leica M11, Leica M11 Monochrom, Leica SL2; Summilux-M 1:1.4/35 Asph, Noctilux-M 1:0.95/50 Asph, Summarit-M 1:2.4/90, Summaron-M 1:5.6/28, Vario-Elmarit-SL 1:2.8-4/24-90 Asph u.a.

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© Derek Fahsbender

Seit Jahren dokumentiert der in Großbritannien geborene und in New York lebende Fotograf die sich immer wieder wandelnden Straßen der Metropole. Für Medien wie People Magazine oder The Daily Telegraph fotografierte er Legenden wie Jennifer Lopez und Bill Gates. Sein unverwechselbarer Stil, seine Vielseitigkeit und sein Engagement haben ihm renommierte Preise und Ausstellungen eingebracht. Sein erstes Buch Street ist inzwischen ein Bestseller. Mehr

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