Happy Birthday, Jane Evelyn Atwood!

Mit ihren Langzeitprojekten und starken Bildserien gehört Jane Evelyn Atwood seit vielen Jahrzehnten zu den bemerkenswerten und international erfolgreichen Fotografinnen unserer Zeit. In New York geboren, ist seit den frühen 1970er-Jahren Paris ihr Lebensmittelpunkt. In ihren Themen geht die Fotografin immer wieder an Grenzen und lenkt den Blick auf übersehene oder an den gesellschaftlichen Rand gedrängte Menschen. Das Sichtbarmachen von sozialer und politischer Ungerechtigkeit, mangelnder Respekt und ungenügende Kenntnis gesellschaftlicher Probleme sind wichtige Antriebsmomente für ihre Arbeit. Bereits ihre ersten Serien über Straßenprostitution in Paris sorgten für Aufsehen und brachten ihr internationale Anerkennung. Es folgten zahlreiche Langzeitprojekte, darunter Serien über die Fremdenlegion, AIDS oder Landminenopfer. Sie fotografiert fast immer in Schwarzweiß; nur selten nutzte sie die Farbfotografie für ihre Arbeit wie beispielsweise in einer Serie über Haiti.

Eines ihrer intensivsten Projekte, sowohl zeitlich als auch geografisch, aber auch emotional ist die Serie über die erschütternden Bedingungen von inhaftierten Frauen. Atwood hatte Zugang zu einigen der schlimmsten Haftanstalten der Welt. In zehn Jahren bereiste sie 40 Gefängnisse in neun europäischen Ländern und in den USA. Für diese Serie wurde sie 1997 mit dem Leica Oskar Barnack Award ausgezeichnet. 2000 erschien Too Much Time auch als Buch. Ihre Arbeit wurde nicht nur in vielen Magazinen publiziert, sondern auch regelmäßig ausgestellt und in zahlreichen Büchern veröffentlicht. Ganz aktuell gibt es den Bildband Darya im Verlag Le bec en l’air, der das Leben einer ukrainischen Pflegekraft in Italien in den Fokus rückt.

Jane Evelyn Atwoods Arbeit ist eng mit Leica verbunden: Seit vielen Jahrzehnten fotografiert sie mit Leica M-Kameras, bevorzugt mit einer Leica M7. In diesem Jahr präsentierte sie auf dem Leica Blog auch ihre Erfahrungen mit der Leica M 11.