Sagacity

Fulvio Ventura

14. November 2022

Immerwährende Suche: Vier Jahrzehnte arbeitete Ventura an seiner Serie – entstanden ist eine Sammlung voller Witz und Überraschungen.
Der Akt des Sehens spielt eine besondere Rolle in Sagacity, Sunstar and Salamandra, dem 1975 begonnenen und bis zu seinem Tod 2020 verfolgten Hauptwerk Venturas. Der Titel der Serie bezeichnet drei Pferde: Vater, Mutter und Sohn, in eine Messingplatte gravierte Namen, die Ventura zufällig im Schaufenster eines Schriftsetzers entdeckte. Er schrieb dazu: „Es war ein perfekter Titel für mich, ein bisschen in der Linie der Poetik des Objet trouvé.“ Es gibt noch ein zweites Ereignis, das zu dieser Arbeit führt: ein zufällig gesehener Spionagefilm im TV, in dem der Protagonist, vom Vorgesetzten verraten und vom Gefährten verlassen, eine persönliche Suche nach der Wahrheit beginnt. Die Spannung, die den Film begleitet, ist ein wichtiges und positives Element: Sie begünstigt eine stärkere Konzentration und ermöglicht es, besser zu sehen. Das Werk ist mit dem Fotografen gewachsen und hat mit ihm gelebt: Posthum können wir es nun entdecken und würdigen – auch als Buch, das 2021 beim Verlag The Ice Plant erschien.

Fulvio Ventura: Sagacity
Herausgegeben von Giulia Zorzi und gestaltet von Jason Fulford
64 Seiten, 33 Schwarzweißabbildungen, 26 × 18 cm, Englisch
The Ice Plant, 2021, courtesy Micamera, Mailand

Ein ausführliches Portfolio finden Sie im LFI-Magazin 8/2022.
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Fulvio Ventura
EQUIPMENT: Leica M6 mit 35- und 50-mm-Optiken

Fulvio Ventura+-

1941 in Turin geboren, Studium ohne einen Abschluss an der Philosophischen Fakultät in Mailand. Neben dem Studium Arbeit als Bildredakteur und Assistent von Ugo Mulas. Kurzzeitig interessierte Ventura sich für Fotoreportagen, bevor er sich der konzeptionellen Fotografie zuwandte. Zahlreiche Ausstellungen, u. a. auf der Biennale in Venedig und beim Festival Les Rencontres d’Arles. 2020 stirbt er in seinem Zuhause in Ghiffa am Lago Maggiore. Mehr

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