In der Natur
In der Natur
Franz Bagyi
16. April 2018
Seine Lieblingsmotive sind Wild und Vögel. Und sein Lieblingsoutfit ist die Tarnkleidung. Im Winter weiß, im Frühling grün, im Sommer orange: Angepasst an die Jahreszeiten versucht der in Ungarn geborene Deutschstämmige nahezu unsichtbar zu werden. „Die Tiere sind nicht dumm und man darf sie nicht unterschätzen“, sagt er. „Bei ihnen geht es immer um Leben und Tod, sie wissen nicht, dass man sich ihnen in friedlicher Mission nähert.“
Was Bagyi am besten kann, das ist zu warten. Manchmal ist es ein Warten auf Godot, endlos und unerfüllt. Aus einem Lächeln zu Beginn des Fotografierens wird nicht selten ein grimmiger Gesichtsausdruck. Erfolg und Misserfolg liegen in der Fotografie eng beieinander, sind wie Bruder und Schwester. „Wer nicht bis zum Tod sitzen kann, kann kein Tierfotograf sein“, ist Bagyis Überzeugung.
Als Basis für seine Geduld nennt er den Idealismus. So sei ihm der Inhalt seiner Arbeit wichtig, das Erlebnis vor dem Bild. Das Foto ist nur ein Schlusspunkt: ein Seeadler auf der Jagd, ein röhrender Hirsch, ein wachsamer Hase. Bagyis Bilder dokumentieren das Verhalten in der Natur, das oft brutal und unglaublich nah daherkommt. Der Fotograf ist im Besitz eines 800-Millimeter-Leica-Teleobjektivs. Damit macht er Dinge für uns sichtbar, die normalerweise im Verborgenen liegen.
Franz Bagyi+-
Einmal Leica, immer Leica: Am 4. November 1986 kaufte Franz Bagyi seine erste Leica-Kamera, eine R4S und ein Summilux 1.4/50 mm. Seitdem steht er im engen Kontakt mit der Leica Akademie, war Mitglied und arbeitet dort immer noch als Referent. Viele Jahre war er als Reprofotograf und Bildjournalist tätig. Heute ist er freier Mitarbeiter sämtlicher Jagdzeitschriften in den deutschsprachigen Ländern. Mehr