Zeit der Ungewissheit

In seiner Ausstellung porträtiert Felipe Romero Beltrán die Reise einer Gruppe junger marokkanischer Männer nach ihrer Ankunft in Spanien. Der Fotograf entwirft eine multimediale Erzählung über die Jungen, die zu jungen Männern werden und sich in Spanien durch eine Zeit der rechtlichen Ungewissheit bewegen. Er hat das Leben dieser jungen Erwachsenen drei Jahre lang dokumentiert – der Zeitraum, der nötig ist, um das rechtliche Verfahren zur Erlangung der Staatsbürgerschaft zu durchlaufen. Nach einer gefahrvollen Reise, bei der sie die Straße von Gibraltar überquert haben, haben sich die jungen Männer in Sevilla niedergelassen. Während ihr rechtlicher Status geprüft wird, befinden sie sich in einer Leere: entfremdet von der Vertrautheit ihres Heimatlandes und getrennt von einer neuen Gesellschaft. Selbst wenn es ihnen gelingt, aus dem rechtlichen Vakuum herauszutreten, bleiben sie „die Anderen“.

Im Jahr 2023 gewann Felipe Romero Beltrán die 17. Ausgabe des Foam Paul Huf Award. In seinem Werk setzt er auf eine starke, fast filmische Rahmung. Er kombiniert Dokumentarfotografie mit Elementen der Performance und Choreografie. Neben seinen Fotografien werden in der Ausstellung auch Videoarbeiten zu sehen sein. Sein eigener Hintergrund als Migrant aus Kolumbien und seine aufrichtige Zuneigung zu seinen Themen leiten seine Vision und Perspektive. Parallel zur Ausstellung erscheint die Publikation Dialect, herausgegeben von Loose Joints.