Infinity Awards 2015

Evgenia Arbugaeva

12. März 2015

In ihren wie surreale Filmszenen anmutenden Aufnahmen setzt sich Evgenia Arbugaeva immer wieder mit ihrer Heimat, dem Hohen Norden Russlands, auseinander. Für ihre Serie Weather Man wurde ihr jetzt der Infinity Newcomer Award verliehen.
In ihren märchenhaft anmutenden Aufnahmen setzt sich Evgenia Arbugaeva (Leica-Oskar-Barnack-Preisträgerin 2013) immer wieder mit ihrer Heimat, dem hohen Norden Russlands, auseinander. Als sie im Sommer 2013 an Bord eines Eisbrechers meteorologische Stationen besuchte, hatte Evgenia Arbugaeva ihr neues Thema gefunden. Für ihre dort entstandene Serie Weather Man wurde Evgenia Arbugaeva jetzt der Infinity Newcomer Award des International Center of Photography (ICP) in New York verliehen.


Noch im Jahr 2009 haben Sie selbst am ICP in New York gelernt. Haben Sie sich damals träumen lassen, eines Tages selber mit dem Infinity Award ausgezeichnet zu werden?

Das Jahr am ICP hat mich sehr beeinflusst – es markiert einen Wendepunkt in meinem Leben. Vorher war die Fotografie nur ein Hobby für mich. Es war so beindruckend, in New York zu leben und sich ein Jahr lang nur der Fotografie zu widmen. So kam es also, dass sich seit 2009 mein Leben um die Fotografie dreht und das ist etwas, dass ich immer erreichen wollte und wofür ich sehr dankbar bin. Aber ob ich damals schon über den Infinity Award nachgedacht habe? Keinesfalls, es war jetzt eine riesige Überraschung für mich!


In Ihrer Serie Weather Man zeigen Sie den Alltag von Slava, Leiter einer meteorologischen Station mitten in der Arktis. Wie sind Sie darauf gekommen, ausgerechnet ihn für Ihr Projekt zu begleiten?

Als ich Slava das erste Mal sah, fühlte ich mich direkt zu ihm hingezogen. Ich hatte das seltsame Gefühl, dass wir uns irgendwoher schon eine ganze Weile kennen. Er gehört zu einer Generation von einsamen Romantikern, die die Arktis hoch schätzen und die bereit sind, für die Weite und Freiheit der Arktis alles zu opfern. Das faszinierte mich einfach. Ich denke, ich hätte keinen geeigneteren Protagonisten finden können.


In Ihren Arbeiten setzen Sie sich immer wieder mit Ihrer Heimat, dem hohen Norden Russlands auseinander. Was planen Sie als nächstes?

Ich arbeite gerade an vielen Projekten gleichzeitig. Einige führen mich wieder in die Region zurück, in der ich geboren bin, andere realisiere ich in Tansania. Wie man sich vorstellen kann, ist die Landschaft und Atmosphäre dort eine ganz andere. Aber ich genieße es sehr, sie zu entdecken.


Die Serie entstand für das LFI-Sonderheft 10x10 zum 100. Geburtstag der Leica Fotografie. Das Magazin finden Sie unter www.lfi-online.de.
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Evgenia Arbugaeva

Evgenia Arbugaeva+-

Geboren 1985 in Tiksi, Jakutien. Nach ihrem Abschluss an der Internationalen Universität Moskau studierte sie 2009 am International Center of Photography in New York. 2013 gewann sie den Leica Oskar Barnack Preis, 2015 den Infinity Newcomer Award. Mehr

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