Über die D-Lux109

Christian Robotti

7. Juni 2016

Mit seinen unzähligen Street-Fotos fällt Christian Robotti auf in der LFI-Galerie. Er fotografiert fast alle seine Bilder mit einer D-Lux109. Grund genug, um mit ihm über seine Erfahrungen mit dieser Kamera zu sprechen.
Mit seinen unzähligen Street-Fotos fällt Christian Robotti auf in der LFI-Galerie. Er fotografiert fast alle seine Bilder mit einer D-Lux109. Grund genug, um mit ihm über seine Erfahrungen mit dieser Kamera zu sprechen.


Wie sind Sie auf die D-Lux109 gekommen?

2014 nahm ich an dem zum vierten Mal ausgeschriebenen Wettbewerb Capturing Coral Gables des Coral-Gables-Museums in Florida teil. Ich gewann den Publikumspreis und in der Kategorie Street Photography. Der Hauptgewinn war eine D-Lux109. Bis dahin war eine FujiFilm X100S meine Immer-dabei-Kamera.


Können Sie sich an Ihre ersten Eindrücke erinnern?

Anfangs war mir nicht sicher, ob mir die D-Lux gefallen würde. Das hatte mehrere Gründe. Zuallererst, es ist keine Messsucherkamera, sie hat keinen optischen Sucher. Ich hatte mich daran gewöhnt, durch den Sucher zu schauen und die Welt in Echtzeit zu sehen. Zweitens, die D-Lux hat nur 13 Megapixel und ich schätze die Möglichkeit, große Abzüge zu erstellen. Drittens, die Kamera hat ein Zoomobjektiv. Wenn es um Street Photography geht, fotografiere ich gerne weitwinklig und möchte nicht an meine Motive heranzoomen. Aber nach einem Jahr mit der Kamera im Einsatz sind meine Bedenken und Vorbehalte völlig verschwunden.


Wie beurteilen Sie die Größe und das Handling?

Die Kamera ist klein, einfach mitzunehmen und leise – drei wichtige Eigenschaften für Street- oder Dokumentarfotografie. Sie ermöglicht mir völlig unauffällig zu agieren, obwohl ich kürzlich das künstliche Auslösegeräusch aktiviert habe. Ich vermisste die psychologische Verbindung mit dem Moment der Aufnahme. Die D-Lux109 ist dennoch sehr leise und solange man nicht einem komplett stillen Raum fotografiert, hören sie die Leute um mich herum nicht. Die Kompaktheit der Kamera ermöglicht mir außerdem, auf Hochzeiten zu fotografieren, wenn es auf Beweglichkeit ankommt. Sonst verwende ich meine Canonausrüstung, aber ich tendiere auch dazu, mit der D-Lux den Eröffnungstanz zu fotografieren, denn zu diesem Zeitpunkt fühlen sich meine Arme meist schon an, als hätte ich den ganzen Tag Steine geschleppt. Und mit der D-Lux kann ich den Menschen nahe kommen, ohne mit Kamera, Blitz und Diffusor durch die Gäste zu manövrieren, die eine gute Zeit haben wollen.


Der Großteil Ihrer Bilder in der LFI-Galerie sind aber Street Photography.

Ich bin der Typ Fotograf, der das festhält, was ihm begegnet. Wenn ich nicht dokumentarisch arbeite, mache ich mir vorab keinen Plan. Ich sage nicht zu mir: „Okay Christian, heute fotografieren wir nur Reflexionen.“ Das bin einfach nicht ich. Street Photography ist wie Meditation für mich. Und sich Grenzen zu setzen, stört das Zen des Flanierens. Mit dieser Art bin ich mittags unterwegs oder wenn die Sonne nicht scheint, fotografiere in einer Bar oder draußen auf einer Allee und suche immer nach Momenten, von denen ich denke, dass es sich lohnt, sie festzuhalten. Der elektronische Sucher nimmt mir dabei viel meiner Schätzungsarbeit ab und ich kann meine Szenen sehr genau komponieren. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig, denn ich komme aus einer Denkschule, die den Print in den Mittelpunkt stellt und eine brillante Belichtung hilft da natürlich ungemein.


Nutzen Sie auch die 4K-Video-Option der D-Lux?

Ich nutze die Videofunktion nicht sehr häufig, aber dennoch ist es gut, die Möglichkeit zu haben – man kann nie wissen, wann man ein HD-Video machen möchte. Die Filmfunktion ist extrem einfach zu benutzen: Man drückt den roten Aufnahmeknopf und das Video beginnt, man drückt ihn noch einmal und die Aufnahme ist beendet. Das ist viel einfacher als bei meiner Canon Mark II. Ich nutze die D-Lux meist, um kurze Sequenzen während der Familienfeste aufzunehmen.


Wie lautet Ihr Fazit?

Was die Kamera zu einem wahren Biest macht, ist ihre Vielseitigkeit.
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Christian Robotti

Christian Robotti+-

Geboren in Jersey City, machte Christian Robotti 1999 seinen Bachelor of Fine Arts in Fotografie mit dem Nebenfach Kunstgeschichte. Beruflich wandte er sich der Hochzeitsfotografie zu, doch die Street Photography sollte sein liebstes Hobby bleiben. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Sammelbänden veröffentlicht und auf zahlreichen Festivals ausgestellt.

Die LFI-Redaktion ist auf Christian Robotti in der LFI Galerie aufmerksam geworden. Das Profil des Fotografen finden Sie hier. Mehr

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