Im Norden von Kamerun

Bert Meyer

16. März 2015

„Kamerun, 16. Mai 2014. Es zeichnete sich schon früh am Morgen ab, dass die Reise in den Norden von Kamerun spannend werden würde. Auf dem Militärflughafen in Yaoundé wartete unsere Maschine.“
„Kamerun, 16. Mai 2014. Es zeichnete sich schon früh am Morgen ab, dass die Reise in den Norden von Kamerun spannend werden würde. Auf dem Militärflughafen in Yaoundé wartete unsere Maschine. Die lokale Presse schien heute auch nur ein Thema zu haben: den Vorstoß der Boko-Haram auf Kameruner Territorium. Bereits Monate zuvor wurden die Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze zu Nigeria erhöht. Ich begleitete die katholischen Bischöfe aus dem Süden des Landes in einer Militärmaschine in die Region Extrême-Nord. Etwa 30 Bischöfe sollten dort am nächsten Tag an einer Bischofsweihe im Stadion von Maroua teilnehmen.

Ich selbst kenne die Gegend um Maroua ganz gut. Zwischen 1996 und 2008 war ich in Kamerun im Auftrag meiner Gemeinschaft (Pallottiner) als Schreiner tätig. Das Land war für viele Jahre meine Heimat und die Menschen wurden zu meiner Familie.

Vom Flughafen Maroua-Salak bis ins Hotel gab es am Vorabend der Bischofsweihe noch einen Zwischenstopp: die Christen in der Region Extrême-Nord sollen eine neue Kathedrale erhalten. Auf der Baustelle machten wir Halt. Der emeritierte Erzbischof Christian Wiyghan, Kardinal Tumi aus Douala und die anderen Bischöfe hörten sich an, was der Bauleiter erzählte, und begrüßten den Bau der Kathedrale, den der emeritierte Bischof von Maroua, Philippe Stevens, initiiert hatte. Danach fuhren wir weiter ins Hotel, bei 41 Grad Celsius Außentemperatur gab es noch einen kleinen Imbiss und Getränke. Nur auf die Klimaanlage musste ich in der folgenden Nacht leider verzichten: Mit der Deckenbeleuchtung schaltete man auch die Klimaanlage aus. Pech gehabt.

Am Tag der Weihe feierten etwa 5000 Menschen mit Pallottiner-Pater Bruno Ateba, der nun die Nachfolge von Bischof Stevens antritt. Die fünfstündige Zeremonie wurde stark bewacht. Rundherum patrouillierte das Militär. Noch immer gab es keine Nachricht von den drei vermissten Ordensleuten, die sich seit einiger Zeit in den Händen der Terroristen befanden. Die Anspannung der Sicherheitskräfte war deutlich zu spüren.“
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Bio
Bert Meyer

Geboren 1970 in Nordhorn, Deutschland. Zwischen 1996 und 2008 war er in Kamerun im Auftrag seiner Gemeinschaft der Pallottiner als Schreiner tätig. Dort begann er, seine Arbeit mit Fotos zu dokumentieren. Seit 2010 ist er in der Projektzusammenarbeit der Gemeinschaft tätig und engagiert sich, zusammen mit Pallottinern in Afrika und Indien, für benachteiligte Menschen. Mehr

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