Evocation

Benoit Linero

29. November 2021

Fotografie ist seine Obsession: Mit seiner Leica SL kreiert der spanisch-französische Fotograf Benoit Linero suggestive, oft filmisch anmutende Aufnahmen.
In der Street Photography versteht sich Benoit Linero als Zuschauer und Akteur zugleich. Über seine Auseinandersetzung mit der Materie, wie er sich fühlt, wenn er auf „Jagd“ geht, und wie wichtig Beobachtungsgabe und Selbstvertrauen für einen Fotografen sind, erzählt er in diesem Gespräch.

LFI:Was fasziniert Sie daran, auf der Straße zu fotografieren?
Benoit Linero: Ich finde es besonders faszinierend, den Zufall zu erzwingen und Zeuge des Augenblicks zu sein; ich sehe es in diesen Momenten als Privileg an, Zeuge und Akteur zugleich zu sein und dabei Realität mit Fiktion zu vermischen. Ich erschaffe eine Form von Wahrheit, die durch Fantasie erweitert wird.

Haben Sie Ihre Kamera immer dabei?
Ich habe mein Gerät selten bei mir, wenn ich nicht arbeite – es sei denn, ich bin im Urlaub. Ich brauche eine gewisse Konditionierung, um aktiv zu sein, um auf die „Jagd“ zu gehen. Ich fühle mich während meiner fotografischen Streifzüge scharfsinniger. Ich will den Moment nicht durchleiden, sondern bewusst provozieren.

Was für eine Ausrüstung benutzen Sie?
Ich verwende die SL2 mit SL- und M-Objektiven sowohl für meine Arbeit als auch für meine privaten Fotos. Ich habe meine M-240- und M10-P-Kameras und meine Q2 geliebt, aber letztendlich habe ich mit meiner SL2 die perfekte Balance zwischen minimalistisch und professionell gefunden. Ich kann alles damit machen, und mittlerweile kann ich einfach nicht mehr ohne sie auskommen.

Welche Fähigkeit halten Sie für die wichtigste für einen Fotografen?
Sehr wichtig ist natürlich die Beobachtung, aber vor allem die Selbstbeobachtung, das Vertrauen in sich selbst, die Spontaneität und die Akzeptanz eines kleinen Teils des Unbekannten und des Fehlers.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: „Fotografie ist…
… meine Obsession. Sie ist lebensnotwendig; sie ist der Marker meines Lebens.“
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Benoit Linero
EQUIPMENT: Leica SL2, Summilux-M 1:1.4/50 Asph, Apo-Summicron-SL 1:2/50 Asph und Apo-Summicron-SL 1:2/90 Asph

Benoit Linero+-

© Stephanie Robin
© Stephanie Robin

Benoit Linero ist ein französisch-spanischer Fotograf. Er arbeitet u. a. mit den Zeitschriften Elle, Télérama, L’Œil und Milk zusammen. Sein erstes persönliches Fotobuch, Chamonix, ist Teil der Sammlung Portraits de Villes, die von Be-Poles herausgegeben wird. Im Zuge seiner fotografischen Tätigkeit nahm er bereits die Atmosphäre der Hotels NoMad in den USA, Les Roches Rouges, Le Providence und Le Pigalle in Frankreich, aber auch die geheimnisvollen industriellen Dekore der Caran-d’Ache-Fabrik in der Schweiz und Gmund in Deutschland auf. Viele prominente Köche haben sein fotografisches Auge in Anspruch genommen: Éric Fréchon, Christophe Vasseur, Stéphanie Le Quellec und Christophe Aribert, mit dem er den ersten Preis beim Festival International de l’Image Culinaire erhielt. Mehr

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