Aufgeräumter Mini

2. August 2024

Das Aufkommen der Smartphone-Fotografie veranlasste viele Kamerahersteller ihr Segment an Kompaktkameras zu reduzieren, trotzdem feiert Leica mit der D-Lux-Reihe weiterhin Erfolge. Wir haben uns die D-Lux 8 näher angesehen.
„Die D-Lux 8 wurde entwickelt, um vor allem eines zu erzeugen: Freude an unkomplizierter Fotografie“, titelt Leica auf seiner Website. Die Kamera besticht im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell, der D-Lux 7, die im September 2019 auf dem Markt kam, mit reduziertem Design. Weniger Knöpfe auf der Kamerarückseite sowie aufgeräumte Menü-Einstellungen sollen eine vereinfachte Nutzung ermöglichen und die Aufmerksamkeit ganz auf das Fotografie-Erlebnis lenken. Als idealer Alltagsbegleiter in komfortabler Taschengröße bietet die Kamera den unschlagbaren Vorteil, sie stets griffbereit in der Tasche dabei zu haben.

Durch und durch kompakt. Die D-Lux 8 hält was sie verspricht. Es ist eine Freude die Kamera dabei zu haben und spontan Aufnahmen zu schießen. Die Nutzung ist schnell und intuitiv wie bei einem Smartphone, der Qualitätsunterschied der Bilder hingegen ist gravierend. Der Bildsensor im Four-Thirds-Format ist für eine Kompaktkamera ungewöhnlich groß und bürgt damit für eine sehr hohe Bildqualität, auch wenn er nicht in voller Größe ausgeschöpft wird. Unverändert zum Vorgängermodell setzt Leica auf das sehr lichtstarke DC Vario-Summilux 1:1.7–2.8/10.9–34 Asph, das umgerechnet auf Kleinbildverhältnisse einem 24- bis 75-mm-Zoom entspricht. Die Bilder zeigen ein tolles Bokeh: Vorder- oder Hintergrund verschwinden gekonnt in der Unschärfe. Über einen Schiebeschalter am Objektiv kann das Seitenverhältnis der Bilder individuell gewählt werden: ob 16:9, 3:2 oder 4:3, die Bilddiagonale des Seitenverhältnisses bleibt gleich, indem nur 17 der 22 möglichen Megapixel des Bildsensors genutzt werden.

Immer dabei. Die kleine Kamera ist ein echter Allrounder, was die mobile Nutzung angeht. Die unkomplizierte Verbindung zur Leica FOTOS App ermöglicht es, Bilder von unterwegs auf das Smartphone zu übertragen und dort direkt weiter zu bearbeiten oder zu teilen. Mit der Video-Funktion können Aufnahmen in 4k gemacht werden.

Das Wesentliche. Es ist Leica mal wieder gelungen sich auf ihre Firmen-Maxime, das Wesentliche, zu konzentrieren. Geringe Einbußen verzeichnet die D-Lux 8 um Vergleich zur D-Lux 7 in der Handhabung des Zooms. Während bei der Vorgänger Variante charakteristische Festbrennweiten durch den stufenweise verstellbaren Zoom hervorragend zu imitieren waren, werden vor allem Street-Fotografinnen und Fotografen diese Funktion bei der D-Lux 8 vermissen. Insgesamt aber besticht die D-Lux 8 durch ihre aufgeräumte Bedienung durch ein sehr eingängiges Handling. Die Bildqualität ist gewohnt gut und differenziert, Details und Tonwertabstufungen fängt die neue Kleine bestens ein. Auch höhere Empfindlichkeiten im trüben Wetter sind kein Problem.
Pauline Knappschneider, Tobias Habura-Stern
Alle Bilder auf dieser Seite © Tobias Habura-Stern
EQUIPMENT: Leica D-Lux (Typ 109), DC Vario-Summilux 1:1.7–2.8/24–75 Asph (KB)
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