Adam Hinton: Wenn ich an die Ukraine denke…
Adam Hinton: Wenn ich an die Ukraine denke…
Adam Hinton
9. März 2022
Ich wohnte bei einer Bergarbeiterfamilie, den Slakars: Victor und Katiya mit Katiyas Kindern aus erster Ehe, Irina und Sergey. Die Familie war sehr gastfreundlich und ich hatte einen angenehmen Aufenthalt. Wir schlossen eine enge Freundschaft, und sie luden mich in den folgenden vier Jahre wieder ein. Ich kehrte zurück, um eine Reihe großer Familienereignisse wie die Hochzeit von Irina und Demitri zu fotografieren. Dieses ist eines meiner Lieblingsbilder, denn es scheint einen sehr nachdenklichen Moment einzufangen, als Irina den Schleier anprobiert. All die Hoffnungen, die sie für die Zukunft hat, und dass das Leben gut zu ihnen sein möge. Leider habe ich den Kontakt zu den beiden verloren, als mein englischsprachiger Kontaktmann in den Ruhestand ging und Donezk verließ. Ich weiß, dass Victor und Katiya ans Schwarze Meer gezogen waren, um sich zur Ruhe zu setzen, während Irina und Sergey in Donezk blieben. Ich habe 2015 versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, aber es war nicht möglich. Ich kann nur hoffen, dass es ihnen irgendwo abseits des Konflikts gut geht und sie in Sicherheit sind.“
Text: Adam Hinton; Bild: © Adam Hinton/Panos
Adam Hinton+-
Von der ersten Entschädigungsrate der Regierung nach einer Messerattacke (der Angreifer hatte etwas gegen Punks) kaufte sich der 15-jährige Adam Hinton ein professionelles Kamera-Equipment. Von da an stand für ihn die Fotografie immer im Fokus. Er hat Fotojournalismus am Londoner Richmond-upon-Thames College und der Trent Polytechnic in Nottingham studiert, außerdem Kulturwissenschaften an der Thames Valley University in London. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter der AOP Award und der Taylor Wessing Award. Hinton wird von der Agentur Panos vertreten. Mehr