Der Mann mit der Leica – Dr. Paul Wolff

Paul Wolff gilt als einer der Pioniere in der Verwendung des Kleinbildformats, das mit der Vorstellung der Leica I von der Firma Leitz 1925 die Zukunft der modernen und zeitgenössischen Fotografie verändern sollte.

Diese erste französische Retrospektive ermöglicht es, das vielfältige Werk eines der bekanntesten deutschen Fotografen der Zwischenkriegszeit zu entdecken, der jedoch nur sehr selten gezeigt wird – Wolff war kein Künstler im herkömmlichen Sinne, sondern der Gründer einer Fotoagentur, die zusammen mit seinem Partner Alfred Tritschler von der Weimarer Republik bis zu den nationalsozialistischen Jahren und in der Nachkriegszeit eine umfassende Dokumentation dieser turbulenten Zeit in Deutschland lieferte (fast 700.000 Fotografien). Die Ausstellung zeigt einen reichen Korpus, der durch die Popularisierung des 35-Millimeter-Formats geprägt und von der Marke Leica initiiert wurde, deren glühender Protagonist Paul Wolff ab 1926 wurde.

In der Ausstellung L’homme au Leica werden mehr als 140 zeitgenössische Fotografien ausgestellt, die aus den größten Privatsammlungen stammen, und die mit ihren zahlreichen Publikationsmedien (Bücher, Plakate, Anzeigen) und der Vintage-Leica-Ausrüstung, die ihren expliziten Kontext bilden, in Beziehung gesetzt werden. Auf diese Weise wird die historische, soziologische und geschichtliche Rolle der sogenannten „Mainstream“-Fotografie in einer so unruhigen Zeit wie der deutschen Zwischenkriegszeit hinterfragt.