Super-Tele
Super-Tele
10. Oktober 2024
Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt an dieser Stelle aber weniger dem Objektiv als vielmehr dem rund 220 Gramm leichten und etwa 47 Millimeter kurzen Zweifach-Telekonverter. Damit wird im Handumdrehen aus dem lichtstarken 2.8/200 mm ein ausgesprochen potentes 5.6/400-mm-Tele, das – wie unser Kollege Holger Sparr in LFI 7.2024 urteilt – keine Kompromisse gegenüber einer (fiktiven) Festbrennweite erfordert. Mehr noch, es eröffnet Fotografinnen und Fotografen die Option, mit einem Dreh am Zoomring aus dem sehr engen Bildwinkel der 400 mm herauszukommen und das Umfeld (von 140 mm Brennweite) zu betrachten, ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen.
Das Freistellungspotenzial des 1:5.6/400 mm ist immens und steht dem 1:2.8/200 mm kaum nach. Der Durchmesser der Eintrittspupille von ungefähr 71,4 mm bleibt durch den Telekonverter unverändert, nur ergibt sich daraus rechnerisch bei 200 mm die Blende f/2.8, bei 400 mm eben Blende f/5.6. Auch beim Handling fällt der kleine Knebel nicht ins Gewicht. Das Einbeinstativ wird nach wie vor an der Gondel des Objektivs befestigt, die Balance der SL3 und des Vario-Elmarit-SL 1:2.8/70–200 Asph wird durch den Extender nicht beeinflusst. Als Stativkopf haben wir den kugeligen Novoflex MagicBall Free verwendet: Die Kugel bleibt fest mit dem Objektiv verbunden, das Gewicht der Ausrüstung ruht entweder auf dem Stativ, oder es schmiegt sich an die Hand des Fotografen an.
Wir haben uns mit der Leica SL3 und dieser Objektivkombination auf eine herbstliche Pirsch in den Wildpark Eekholt, in der Holsteinischen Vorgeest, begeben. Dort hat die letzte Eiszeit ihre Spuren hinterlassen und das Urstromtal mit der heutigen Osterau – einem der letzten unbegradigten Fließgewässer Schleswig-Holsteins – deutlich geprägt. Das Rot- und Blesswild sowie die übrigen dort heimischen Tiere, die sich längst an die Anwesenheit der Menschen gewöhnt haben, lassen sich mit den 400 mm des Vario-Elmarits inklusive Telekonverter prima auf den Bildwandler bannen, der lichtstarke Sensor erlaubt ausreichend kurze Verschlusszeiten (bei f/5.6 bis f/8, je nach gewünschter Schärfentiefe), die Objektivkombination garantiert eine präzise und knackige Schärfe.
Das Rotwild (Rothirsch) zählt zu den größten in Deutschland beheimateten Säugetieren
Der Habichtkauz lebt bevorzugt in Nadel- und Mischwäldern
Weiße Hirsche (Rotwild) sind keine Albinos, sondern eine Farbvariante, wie sie bei vielen Tierarten mit rezessiver Vererbung auftritt
Blesshirsche sind eine Farbvariation der Rothirsche mit einer weißen Blesse und meist weißen Läufen