LFI Sonderhefte - Leica Oskar Barnack Award 2019
In dieser Ausgabe
Mustafah Abdulaziz: In seinem epischen Langzeitprojekt Water arbeitet sich Mustafah Abdulaziz, Gewinner des Leica Oskar Barnack Award 2019, an seinem Verständnis von Fotografie ab: ein universelles Thema in einem signifikanten Eindruck zu verdichten, um auf diese Weise die Beziehung der Menschen zu ihrer
Umwelt zu verdeutlichen.
Francesco Anselmi: Für seine Serie Borderlands ist Francesco Anselmi in die USA an die Grenze zu Mexiko gereist. Dort dokumentierte er die angespannte Lage und machte Bilder, die von Angst und Unsicherheit auf beiden Seiten zeugen. Entstanden ist – auch im übertragenen Sinn – eine Reportage von Menschen an der Grenze.
Sebastian Wells: Der Begriff Utopia geht auf das altgriechische ou-topós zurück, was „Nicht-Ort“ bedeutet. Und genau das sind Flüchtlingslager für den Fotografen. Auf der Suche nach Charakteristiken und Alleinstellungsmerkmalen reiste er in 24 verschiedene Lager, in denen er die Lebensumstände der Bewohner erkundete.
Snezhana von Büdingen: Sofie ist eine junge Erwachsene. Sie lebt bei ihren Eltern auf einem Gutshof in Sachsen-Anhalt, malt, raucht und hat das Down-Syndrom. Die Fotografin hat sie in ihrem Alltag auf einem Gutshof begleitet, hat mit ihr und ihrer Familie zusammengelebt. Bei diesen Besuchen ist eine berührende Serie entstanden.
Johan Willner & Peo Olsson: Mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch mit einer Prise Humor öffnen Willner & Olsson den Blick auf eine frappierend einfache Grundform im Raum: Haufen. Sie unterscheiden sich allerdings nicht nur durch Material, Zustand und Alter, sondern bilden den Ausgangspunkt für tiefschürfende Untersuchungen.
Michał Solarski: Eine ganz in Rot gekleidete Reinigungskraft vor türkisem Hintergrund, ein blau gekleideter Affe im gelb bestuhlten Auditorium, oder pinke Plastik-Flamingos am weißen Sandstrand: Die Welt des Michał Solarski ist skurril und bunt. Es ist seine Art, Erinnerungen an die Urlaube seiner Kindheit wieder lebendig zu machen.
Tadas Kazakevičius: Was bleibt, wenn keiner mehr bleibt? In seiner Serie dokumentiert Kazakevičius das bescheidene Leben auf dem Land in seiner Heimat Litauen. Inhaltlich und formal verweist er auf die Dokumentarfotografie in den Vereinigten Staaten während der Weltwirtschaftskrise. Eine Zeitreise in die europäische Gegenwart.
Tomas van Houtryve: Die visuell ungewöhnliche Serie will einen blinden Fleck in der Geschichte der USA sichtbar machen, um „unsere Erinnerungen aufzufrischen und destruktive Stereotypen zu überwinden“. Mit historisch anmutenden Fotografien fokussiert van Houtryve dabei auf ein sehr aktuelles und heikles Thema der Gegenwart.
Rafael Heygster: „Wo beginnt Krieg?“ fragt sich Rafael Heygster. Konfliktlösung durch Krieg sind weniger geworden und doch findet menschliche Aggression skurrile Ventile. Waffenmessen und Kriegsspiele florieren. Liegt hier der dunkle Anfang von allem? Der Fotograf hat der Faszination für Bewaffnung mit der Kamera nachgespürt.
Mustafa Hassona: Die kriegsähnlichen Spannungen zwischen der arabischen und der israelischen Bevölkerung in Palästina – ein unlösbarer Konflikt? Es ist das Land der Bibel – und der moderne Konflikt erscheint kaum weniger archaisch als die im Alten Testament geschilderte endlose Folge von Scharmützeln, Krieg und anderen Gräueln.
Enayat Asadi: Der Iraner hat den Krieg in Afghanistan fotografiert. Konsequenterweise wollte er auch die Kriegsfolgen zeigen: Zwei Jahre hielt er sich in der Region an der Grenze Irans zu Pakistan und Afghanistan auf und dokumentierte die unmenschliche Lage der Flüchtlinge, die im Iran verzweifelt eine bessere Zukunft suchen.
Nanna Heitmann: Ein beinahe endlos erscheinender Fluss, verwunschene Wälder und Menschen auf der Suche nach Freiheit: Für ihre Serie dokumentierte Nanna Heitmann das Leben entlang des Jenissei, der zu den längsten Strömen der Erde zählt. Wie ein roter Faden leitete der Jenissei die Fotografin durch Sibirien. Eine Reise ins Reich der Mythen.
Interview mit Steve McCurry
Gewinner & Finalisten 2019
Gewinner 1980 – 2018
Umwelt zu verdeutlichen.
Francesco Anselmi: Für seine Serie Borderlands ist Francesco Anselmi in die USA an die Grenze zu Mexiko gereist. Dort dokumentierte er die angespannte Lage und machte Bilder, die von Angst und Unsicherheit auf beiden Seiten zeugen. Entstanden ist – auch im übertragenen Sinn – eine Reportage von Menschen an der Grenze.
Sebastian Wells: Der Begriff Utopia geht auf das altgriechische ou-topós zurück, was „Nicht-Ort“ bedeutet. Und genau das sind Flüchtlingslager für den Fotografen. Auf der Suche nach Charakteristiken und Alleinstellungsmerkmalen reiste er in 24 verschiedene Lager, in denen er die Lebensumstände der Bewohner erkundete.
Snezhana von Büdingen: Sofie ist eine junge Erwachsene. Sie lebt bei ihren Eltern auf einem Gutshof in Sachsen-Anhalt, malt, raucht und hat das Down-Syndrom. Die Fotografin hat sie in ihrem Alltag auf einem Gutshof begleitet, hat mit ihr und ihrer Familie zusammengelebt. Bei diesen Besuchen ist eine berührende Serie entstanden.
Johan Willner & Peo Olsson: Mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch mit einer Prise Humor öffnen Willner & Olsson den Blick auf eine frappierend einfache Grundform im Raum: Haufen. Sie unterscheiden sich allerdings nicht nur durch Material, Zustand und Alter, sondern bilden den Ausgangspunkt für tiefschürfende Untersuchungen.
Michał Solarski: Eine ganz in Rot gekleidete Reinigungskraft vor türkisem Hintergrund, ein blau gekleideter Affe im gelb bestuhlten Auditorium, oder pinke Plastik-Flamingos am weißen Sandstrand: Die Welt des Michał Solarski ist skurril und bunt. Es ist seine Art, Erinnerungen an die Urlaube seiner Kindheit wieder lebendig zu machen.
Tadas Kazakevičius: Was bleibt, wenn keiner mehr bleibt? In seiner Serie dokumentiert Kazakevičius das bescheidene Leben auf dem Land in seiner Heimat Litauen. Inhaltlich und formal verweist er auf die Dokumentarfotografie in den Vereinigten Staaten während der Weltwirtschaftskrise. Eine Zeitreise in die europäische Gegenwart.
Tomas van Houtryve: Die visuell ungewöhnliche Serie will einen blinden Fleck in der Geschichte der USA sichtbar machen, um „unsere Erinnerungen aufzufrischen und destruktive Stereotypen zu überwinden“. Mit historisch anmutenden Fotografien fokussiert van Houtryve dabei auf ein sehr aktuelles und heikles Thema der Gegenwart.
Rafael Heygster: „Wo beginnt Krieg?“ fragt sich Rafael Heygster. Konfliktlösung durch Krieg sind weniger geworden und doch findet menschliche Aggression skurrile Ventile. Waffenmessen und Kriegsspiele florieren. Liegt hier der dunkle Anfang von allem? Der Fotograf hat der Faszination für Bewaffnung mit der Kamera nachgespürt.
Mustafa Hassona: Die kriegsähnlichen Spannungen zwischen der arabischen und der israelischen Bevölkerung in Palästina – ein unlösbarer Konflikt? Es ist das Land der Bibel – und der moderne Konflikt erscheint kaum weniger archaisch als die im Alten Testament geschilderte endlose Folge von Scharmützeln, Krieg und anderen Gräueln.
Enayat Asadi: Der Iraner hat den Krieg in Afghanistan fotografiert. Konsequenterweise wollte er auch die Kriegsfolgen zeigen: Zwei Jahre hielt er sich in der Region an der Grenze Irans zu Pakistan und Afghanistan auf und dokumentierte die unmenschliche Lage der Flüchtlinge, die im Iran verzweifelt eine bessere Zukunft suchen.
Nanna Heitmann: Ein beinahe endlos erscheinender Fluss, verwunschene Wälder und Menschen auf der Suche nach Freiheit: Für ihre Serie dokumentierte Nanna Heitmann das Leben entlang des Jenissei, der zu den längsten Strömen der Erde zählt. Wie ein roter Faden leitete der Jenissei die Fotografin durch Sibirien. Eine Reise ins Reich der Mythen.
Interview mit Steve McCurry
Gewinner & Finalisten 2019
Gewinner 1980 – 2018
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