In dieser Ausgabe

Interview mit Douglas So

Terje Abusdal: Viele Finnen siedelten im 16. und 17. Jahrhundert im Finnskogen, dem Wald der Finnen, ein Gebiet, das heute zu Norwegen gehört. Brandrodung war Teil ihrer Siedlungsweise. In seiner Serie Slash & Burn setzt sich Terje Abusdal mit dieser Kultur auseinander.

Patrick Willocq: Die Serie des französischen Fotografen ist bei den Dagomba, einer Ethnie im Norden Ghanas, entstanden. Willocq hat dort in enger Zusammenarbeit mit den Menschen sechs prachtvolle Bühnenbilder voller Symbolik entwickelt, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Dagomba widerspiegeln.

Aleksey Kondratyev: Improvisierte Zelte gegen die Kälte oder Installationen in der Manier der Arte Povera? Die Serie Ice Fishers widmet sich den Behelfsräumen aus Plastik, die kasachische Angler im Winter als Kälteschutz errichten. Eine Fotostrecke, die die Grenzen zwischen Dokumentation und Kunst neu auslotet.

Dominic Nahr: 11. März 2011: Das schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans führte im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zum Super-GAU. Zehn Mal war Dominic Nahr seither vor Ort. Was kann man zeigen, wenn nichts zu sehen ist? In ruhigen Bildern erzählt der Fotograf von der latenten Bedrohung, die sich über den Alltag gelegt hat.

Ekaterina Sevrouk: Es sind Landschaftsmotive, die sich an der Malerei der deutschen Romantik orientieren, doch die im Fokus stehenden afrikanischen Männer brechen die Erwartungen des Betrachters. Daraus resultiert eine fruchtbare Konfrontation zwischen einem bekannten Bilderkanon und der tagespolitischen Aktualität.

Yoann Cimier: Notdürftige Unterstände, Planen im Wind, schnell gezimmerte Holzhütten unter einer sengenden Sonne – Yoann Cimier war für seine Serie Nomad’s Land an Tunesiens Stränden unterwegs. Dort hat er einen Mikrokosmos vorgefunden, der an Beduinentraditionen erinnert: provisorisch und doch sehr funktional.

Gideon Mendel: Das Wasser hat ihnen alles genommen – außer ihr Leben: Gideon Mendel porträtiert im Rahmen seines Langzeitprojekts Drowning World weltweit Opfer von Überschwemmungen – und will so den abstrakten Begriff des Klimawandels konkret erfahrbar werden lassen.

Emilien Urbano: Seit Sommer 2014 dokumentiert Emilien Urbano den Kampf der Kurden in der Türkei, im Irak und in Syrien. Es ist ein Kampf an mehreren Fronten, mit mehreren Zielen, mit wechselnden Gegnern und wechselnden Verbündeten – es geht um Autonomie und um die Niederringung des sogenannten Islamischen Staats.

Viktoria Sorochinski: Anfangs suchte die Fotografin in der Ukraine nach den Wurzeln ihrer Familie und dem Ort ihrer Kindheitserinnerungen. Doch mit Lands of No-Return entstand ein Langzeitporträt über eine Kultur, die im Verschwinden begriffen ist. Für das damit verbundene Verlustgefühl fand Sorochinski eine universelle Bildsprache.

Clara Chichin: Betörend schöne, geheimnisvolle Aufnahmen in kontrastreichem Schwarzweiß – das charakterisiert die radikal subjektivistische Fotografie von Clara Chichin. Ich fotografiere, also bin ich. Durch Bilder, deren extreme Körnigkeit jede überflüssige Information zu eliminieren scheint, erschafft sie ihre Präsenz in der Welt.

Vera Torok: Flirrende Lichter, bunte Schaufenster, eilende Passanten, dichter Straßenverkehr – möglichst viele der verschiedenen Facetten des urbanen Alltags in einem Bild einzufangen, war die Grundidee zur Serie. Doch erst ein Zufall führte neben Geduld und feinem Gespür für den Augenblick zu der gewünschten Lösung.

Sergey Melnitchenko: Dichter als der Ukrainer Sergey Melnitchenko kann man seinen Protagonisten kaum kommen: In dem chinesischen Tanzclub, in dem seine Serie über Freud und Leid im Backstage-Bereich entstand, arbeitet er selbst auch als Tänzer. Buchstäblich hautnah richtet sich sein Blick hinter die Kulissen eines Amüsierbetriebes.

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